China will 100.000 Enten für Kampf gegen Heuschrecken schicken

Enten-Farm in China (Symbolbild).
Skurriler Plan: Forscher aus der Volkrepublik tüfteln daran, dass eine Enten-Armee gegen die Insektenplage in Pakistan anwatschelt.

Chinesische Forscher überlegen, 100.000 Enten nach Pakistan zu senden, um dem Land im Kampf gegen seine Heuschreckenplage zu helfen. Derzeit bekämpfen die Pakistanis die Schwärme hauptsächlich, indem sie von Flugzeugen aus Pestizide versprühen.

Enten fressen Heuschrecken, sie sind deren natürliche Feinde und verschmutzen dabei keineswegs die Umwelt, so der Plan aus China. Die Vögel könnten nach dem Erfüllen ihrer Mission später sogar noch Eier legen.

Auch seien Enten zum Beispiel Hühnern oder Fröschen im Einsatz gegen die Schädlinge überlegen, weil sie in Gruppen leben und leicht zu betreuen seien, sagte Lu Lizhi, Agrarwissenschaftler von der Universität Zhejiang, zu der regierungsfreundlichen chinesischen Zeitung Global Times. „Ein Huhn kann 70 Heuschrecken am Tag fressen, eine Ente hingegen 200“, rechnete Lu vor.

China will 100.000 Enten für Kampf gegen Heuschrecken schicken

Auch im Nordosten Pakistans werden Bauern von Heuschrecken geplagt.

Gefiedertes Geschwader

Eine chinesische Forschergruppe reiste Anfang der Woche bereits in die pakistanische Provinz Sindh, wo viele Landwirte unter der Heuschreckenplage leiden. Die Wissenschaftler arbeiten neben ihrer Entenmission auch an einem Aktionsplan für Pakistans Regierung, um eine mögliche weitere Plage im April zu verhindern.

Wann die Enten-Armee zum Fressen der Heuschrecken anwatschelt, ist noch ungewiss. Die chinesischen Forscher wollen das gefiederte Geschwader aber noch in der zweiten Jahreshälfte entsenden. Wissenschaftler Lu sagte, man brauche noch etwas Zeit, um gemeinsam mit pakistanischen Experten ein technisches Verfahren für den Einsatz des Enten-Kommandos zu entwickeln und den besten Zeitpunkt für eine erfolgreiche Mobilmachung zu finden.

Vor einem Monat hatte die Regierung in Pakistan wegen der Heuschreckenplage den Notstand ausgerufen. Die Behörden fürchteten wegen der gefräßigen Insekten um die Ernährungssicherheit im südasiatischen Land. Die Schwärme machten sich über Baumwolle, Weizen, Mais und anderes Getreide her. Gekommen waren sie aus dem westlichen Nachbarland Iran.

Ostafrika verwüstet

Auch in Ostafrika leidet die Bevölkerung unter Heuschreckenplagen. Grund: starker Regen, Überschwemmungen – perfekte Bedingungen für die Heuschrecke, um zu brüten.

Die Schwärme in Äthiopien, Kenia und Somalia seien von „beispielloser Größe“, berichtete die UNO im Jänner. Mitte Februar warnten Experten vor einer zweiten Heuschreckenwelle in Ostafrika.

Mit Blick auf Pakistan sagte Zhang Long, ein Mitglied der angereisten Forschergruppe: Das Versprühen von Pestiziden bleibe das effektivste Mittel gegen die Heuschrecken. Die Enten könnten bei einer Plage dieser Dimension nur begrenzt unterstützen.

China hat bereits Erfahrung im Einsatz von Enten. Die Wasservögel wurden vor rund 20 Jahren in der nordwestchinesischen Region Xinjiang im Kampf gegen Heuschrecken losgeschickt.

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