Krebskranke BBC-Moderatorin verabschiedet sich mit Spenden

Deborah James nimmt Abschied vom Leben
Deborah James will im Haus ihrer Eltern sterben. Sie hat mehr als 3 Millionen Euro für die Forschung gesammelt.

Deborah James erhielt vor fünf Jahren mit erst 35 Jahren die Diagnose Darmkrebs. Damals waren sie und ihr Mann Sebastian „ein ganz normales überarbeitetes Paar gewesen, das sich wegen der Kinder und der Hausarbeit gestritten habe“. Jetzt muss Deborah Abschied nehmen, von ihm und ihren Kindern, dem 14-jährigen Hugo und der 12-jährigen Eloise. Obwohl sie so schwach sei, will sie noch einmal mit ihnen kuscheln.

Deborah James weiß, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Der lange Kampf ist zu Ende: „Die Behandlung ist jetzt erfolglos, weil mein Körper nichts verträgt. So verheerend es ist, es gibt fast ein Gefühl der Befreiung, weil ich weiß, dass ich nichts mehr tun kann. Mein Krebs übernimmt jetzt einfach meinen Körper“, sagte sie in ihrem Abschiedsinterview der Times.

Ein letzter Drink

Und in ihrem letzten Beitrag auf Instagram bat sie all ihre Follower, Leser und Zuhörer um „einen letzten Drink“ zum Abschied. Genau genommen wünschte sie sich, dass sie alle das Geld für einen Drink ihrer Stiftung Bowelbabe (Darm-Baby) geben sollten. Drei Millionen Pfund, 3,52 Millionen Euro, kamen zusammen. Diese enorme Summe einer Einzelspenderin kommt nun der Krebsforschung zugute.

Für Deborah James war die Covid-Zeit ein Segen. Denn nur dadurch habe sie ihre Kinder zwei Jahre lang so intensiv in einer kleinen Blase erleben können. Mit kleinen Geschenken und Postkarten hat sie vorgesorgt und will sie ihr Leben begleiten. „Ich möchte, dass sie Briefe zu den Meilensteinen in ihrem Leben bekommen und lustige Nachrichten: Hier ist mein Rat für euren Hochzeitstag; was man beim ersten Date tun sollte.“

Nicht alleine sterben

Jetzt sei sie schon unglaublich müde und schwach. Darum wird Deborah James ihre letzten Tage nicht im verwinkelten Londoner Haus verbringen, wo sie ihr Mann herumtragen muss, sondern im Haus ihrer Eltern. Denn im Krankenhaus habe sie nicht bleiben können. „Meine Familie weiß, dass ich starr vor der Angst werde, allein zu sein. Ich will nicht allein sterben.“

Keine Tussie heiraten

Auch für ihren Ehemann Sebastian hat Deborah James schon Pläne. „Ich habe ihm strikte Anweisungen gegeben: Ich will, dass er mit seinem Leben weitermacht. Er ist ein gut aussehender Mann, ich sage ihm: ,Lass dich nicht von Frauen verarschen, heirate keine Tussi, suche dir jemand anderen, der dich so zum Lachen bringt, wie wir es getan haben’.“ Ihre Asche könne durchaus eine Zeit lang in der Küche stehen, aber auf Dauer möchte sie im Park gegenüber verstreut werden. Vor einer Bank zum Trauern. „Ich werde das Leben vermissen.“

Kommentare