Flughafen Gatwick: Kein Heimkommen zu Weihnachten

Die Suche nach dem Drohnenpiloten lief auch am Freitag, am Abend musste der Flughafen wieder gesperrt werden.
Flughafen Gatwick: Kein Heimkommen zu Weihnachten

Passagiere beeilen sich zum South Terminal in Gatwick zu kommen

Erst Freitagfrüh wurden wieder Maschinen in London-Gatwick, dem fünftgrößten Flughafen Europas, abgefertigt, ehe der Betrieb am Abend wieder zum Erliegen kam. Wieder waren Drohnen gesichtet worden. Der Flugbetrieb wurde nach kurzzeitiger Unterbrechung aber wieder aufgenommen.

Der Rückstau der Reisenden seit Mittwoch Abend hatte es in sich. „Coming Home For Christmas“ (Heimkommen zu Weihnachten) hatten  sich die Passagiere anders vorgestellt. Auch am Freitag mussten 100 Flüge abgesagt werden, viele Betroffene fanden keine Hotelzimmer in London und diese schliefen dann in den Wartehallen.

Scotland Yard und Militärexperten hatten auch am Freitag noch keine Ahnung, wer mit ein oder zwei Drohnen den Flughafen lahmgelegt hat. Zuvor hieß es, von Gatwick-Manager Chris Woodroofe, Polizei und Militär hätten „schadensbegrenzende Maßnahmen“ eingesetzt, die den Flugbetrieb erlaubten. Diese sollten auch weitere Störungen verhindern – vegeblich.

Die Sun vermutete einen „einsamen Wolf“, nicht auszuschließen, dass es ein Öko-Aktivist sein könnte.

Offiziell waren am Donnerstag 115.000 Menschen am Freitag 126.000 von dem Flugchaos betroffen. Die Daily Mail kam sogar mit allen Umleitungen auf 360.000 Betroffene. Sie werden vermutlich keine Entschädigung bekommen, da es sich um „höhere Gewalt“ gehandelt hätte: 40 Mal waren die unbemannten Flugobjekte am Himmel aufgetaucht. Ein Zusammenstoß mit startenden oder landenden Maschinen kann fatal enden – und da Sicherheit immer vorgeht, musste der Flugbetrieb eingestellt werden.

Salafisten-Alarm

Auch am Stuttgarter Flughafen herrschte höchste Alarmstufe: Auf Hinweis des marokkanischen Geheimdienstes kam ein in Frankfurt lebender Syrer ins Visier der Fahnder. Er hatte sich mit einer in Nordafrika lebenden 21-jährigen Frau via Facebook ausgetauscht. Er plane, schrieb Nabil Abu O. gemeinsam mit anderen einen Anschlag auf ein prominentes Ziel, etwa auf einen Flughafen an der deutsch-französischen Grenze. Und das Ganze in der Weihnachtszeit, weil die für die „Bewohner des Westens“ so wichtig sei. Die Behörden waren alarmiert.

Der Flughafen Stuttgart wurde schwer bewacht. Offenbar hatten Leute aus der Salafistenszene die örtlichen Gegebenheiten ausspioniert. Sie wurden auf Bildern aus den Überwachungskameras identifiziert. Aus dieser Gruppe reisten auch Leute nach Paris, Charles de Gaulle, und schauten sich auffällig unauffällig um.

Am Freitag fanden in Aachen und anderen Orten Hausdurchsuchungen statt. Ein 48-Jähriger und sein 21-jähriger Sohn sollen in Paris fotografiert haben. Andere aus dieser Gruppe waren in Stuttgart. Die Ermittlungen laufen, bisher waren diese Männer noch nicht als „Gefährder“ eingestuft, galten aber als schwer islamistisch. Doch Fotos am Flughafen machen, ist nicht strafbar. Die Polizei sucht Pläne.

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