Gleichberechtigung: Österreich international nur auf Platz 13

Alle UN-Mitgliedstaaten verfehlen ihr selbst gesetztes Ziel, bis 2030 Gleichberechtigung der Geschlechter zu erreichen.

Kein UN-Mitgliedstaat erreicht bis zum Jahr 2030 eine Gleichstellung der Geschlechter. Das geht aus einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Equal Measures 2030 hervor, der am Dienstag in Kanada vorgestellt wurde. Die Gleichstellung der Geschlechter ist eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die 2015 alle UN-Mitgliedstaaten verabschiedet hatten und die bis 2030 erreicht sein sollen.

Die Organisation untersuchte die Lage von Frauen in 129 Ländern. Kriterien waren dabei etwa, ob die Politik gegen Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen sowie Praktiken wie die Kinderehe und weibliche Genitalverstümmelung vorgeht.

Österreich nur auf Rang 13

"Von den 129 untersuchten Ländern hat keines das Versprechen der Gleichstellung der Geschlechter vollständig erfüllt", heißt es in dem Bericht. Kein Staat erreiche einen "exzellenten" Wert von 90 Punkten oder mehr; Dänemark liege mit 89,3 Punkten an der Spitze. Österreich liegt mit 84,8 Punkten auf Rang 13.

"Noch beunruhigender ist für mich, dass 1,4 Milliarden Frauen und Mädchen in Ländern leben, die nur einen 'sehr schlechten' Wert erreicht haben", sagte Alison Holder von der Nichtregierungsorganisation auf einer Konferenz im kanadischen Vancouver.

Wohlhabende Nationen wie Finnland, Schweden, Norwegen und die Niederlande haben demnach die größten Fortschritte gemacht. Arme oder politisch instabile Länder wie der Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Jemen und Niger fielen hingegen zurück.

Es gebe jedoch auch gute Nachrichten, selbst in ärmeren Ländern, sagte Holder. So sei etwa der Senegal näher an einer paritätischen Besetzung seines Parlaments als Dänemark. Dabei sei das Bruttoinlandsprodukt des afrikanischen Landes 56-mal kleiner.

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