Karnevalsbräuche in aller Welt: In Hellas wird gevöllert

Am Faschingsdienstag, dem „Fat Tuesday“ , ziehen Fantasiefiguren durch New Orleans – zu fetten Klängen der vielen Bands
New Orleans lockt mit schillernden Paraden, Bayern mit dem Kaiser von China.

Fettdonnerstag, rußiger Freitag, Fastnachtsamstag, Tulpensonntag, Rosenmontag. Dieser Tage gipfelt in Deutschland, Österreich und anderswo das alljährliche Faschingsspektakel. Jeder kennt die großen Umzüge in Köln und Villach. Doch ein Blick über den deutschsprachigen Raum hinaus zeigt, dass auch abseits der bekannten Faschingsnarren-Nationen gesellig in die Fastenzeit gewechselt wird.

„Smoky Thursday“

Der Apokries (Karneval) kulminiert, wenn die Griechen ihren „Tsiknopempti‘‘, den Donnerstag vor dem Aschermittwoch, besonders fleischlastig feiern – daher auch Fettdonnerstag. Der auch unter dem Namen „Smoky Thursday‘‘ oder „Barbecue Thursday‘‘ begangene Tag ist für die Bevölkerung die letzte große Chance, vor der Fastenzeit noch einmal Fleischreserven für die kommenden 40 Tage aufzubauen. Wenn an diesem Feiertag griechische Familien und Tavernenbesitzer traditionell zu Grillnachmittagen laden, liegt für einige Stunden eine Mischung aus Schwein, Lamm, Rind und Schaf in der Luft. Natürlich dürfen auch Harlekine und Narren nicht fehlen. Vor allem Patras ist für seinen schillernden Karneval bekannt.

„Mardi Gras“

Auch die USA setzen auf altbewährte Faschingsumzüge. In New Orleans, im Bundesstaat Louisiana, finden in diesen Tagen besonders viele Paraden statt. „Mardi Gras“, der „Fat Tuesday“, findet vor dem Aschermittwoch statt und gehört zu jenem Karneval, für den die Stadt am Mississippi weltberühmt ist. Französische Einwanderer brachten die Tradition in die Neue Welt. Heute ist der Karneval in New Orleans ein wilder Taumel aus Farben, Glitter und aufwendigen Kostümen, bei dem sich fantasievolle Paradewagen durch die feierwütigen Massen schlängeln.

Carnival season begins in New Orleans

"Bayerisch-China"

Trotz Coronavirus ließ sich Dietfurt in Oberbayern auch heuer nicht von seinem bekannten Faschingstreiben abhalten. Am „unsinnigen Donnerstag“ verwandelte sich die Stadt wie jedes Jahr in die Provinz „Bayerisch-China“. Die Mitglieder des Faschingsumzuges geben sich traditionell an diesem Tag als Mitglieder des chinesischen Hofstaates aus. So sind etwa die Kaiserliche Sterndeuterei und das Kaiserlich-Chinesische Dampfbad vertreten.

Höhepunkt des Umzuges ist jedes Jahr der große Drachenwagen, der die Sänfte des Kaisers trägt. Zugleich huldigen Bevölkerung und Zuschauer dem Kaiser mit dem Ruf „Kille-Wau“. Lediglich die Krönung eines neuen Kaisers blieb dieses Jahr aus. Es konnte keine Nachfolge für den scheidenden Amtsträger gefunden werden.

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