US-Richter verbietet Veröffentlichung von Akten im Epstein-Fall

Donald Trump mit wütendem Gesichtsausdruck
Das Hin und Her um die Veröffentlichung der Epstein-Akten geht in die nächste Runde.

Zusammenfassung

  • US-Richter untersagt Veröffentlichung bestimmter Akten im Epstein-Fall, obwohl die Regierung über deutlich mehr Informationen verfügt.
  • Die Trump-Regierung zog eine zunächst angekündigte Freigabe von Unterlagen, darunter eine mögliche Kundenliste, wieder zurück.
  • Der Umgang mit den Akten führte zu parteiübergreifenden Spannungen und Spekulationen über eine bewusste Informationszurückhaltung.

70 Seiten Zeugenaussagen

Die Regierung soll Dokumente im Umfang von 100.000 Seiten besitzen. Die etwa 70 Seiten umfassenden Zeugenaussagen, um die es gehe, seien nur ein "auf Hörensagen beruhendes Bruchstück zu Jeffrey Epsteins mutmaßlichem Verhalten". Eine Stellungnahme des US-Justizministeriums war zunächst nicht zu bekommen.

Justizministerin Pam Bondi beantragte im Juli die Freigabe von den Dokumenten vor der Grand Jury im Epstein-Fall. Sie handelte damit auf Anweisung von Präsident Trump, der nach erheblichem öffentlichen Druck aus den eigenen Reihen offenbar eine Kehrtwende im Umgang mit dem Fall vollzog

Verurteilter Sexualstraftäter

Epstein war ein wohlhabender Finanzier und verurteilter Sexualstraftäter. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 2019 stand er wegen Sexhandels mit Minderjährigen unter Anklage. Er hatte die Vorwürfe bestritten, das Verfahren wurde nach seinem mutmaßlichen Suizid in Haft eingestellt. US-Präsident Donald Trump kannte Epstein in den 1990er und frühen 2000er Jahren privat.

Zunächst hatte die Regierung angekündigt, Unterlagen zu veröffentlichen, die angeblich auch eine Kundenliste Epsteins enthalten sollten. Kurz darauf wurde die Zusage jedoch zurückgezogen. Das Justizministerium betonte, es gebe keine Belege für die seit Jahren kursierenden Verschwörungstheorien über Epsteins Umfeld oder die Umstände seines Todes.

Eine Veröffentlichung der Akten war zunächst vor allem von Demokraten gefordert worden. Später führte der Fall jedoch auch innerhalb von Trumps eigenem Lager zu Spannungen: Einer Umfrage zufolge gingen viele republikanische Anhänger davon aus, dass die Regierung im Zusammenhang mit Epstein bewusst Informationen zurückhalte.

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