Leiche in Stahlofen geworfen: Italienischer Unternehmer gefasst

Leiche in Stahlofen geworfen: Italienischer Unternehmer gefasst
39-Jähriger aus Gegend des Gardasee nach zehntägiger Flucht in seiner Villa aufgespürt. Er hatte seinen Onkel ermordet.

Die italienische Polizei hat nach einer zehntägigen Flucht einen Unternehmer aus der Provinz Brescia festgenommen, der rechtskräftig wegen des Mordes an seinem Onkel zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Die Polizisten nahmen den 39-Jährigen in seiner Villa in Soiano am westlichen Ufer des Gardasees fest. In ganz Europa wurde mit internationalem Haftbefehl nach ihm gesucht. Eine Spur hatte über Frankreich nach Spanien geführt.

Der Fall beschäftigt seit Tagen die italienische Öffentlichkeit. Der Unternehmer wurde vergangene Woche lebenslänglich verurteilt, weil er 2015 seinen Onkel getötet und die Leiche in den Schmelzofen des Stahlwerks des Familienunternehmens geworfen haben soll, um so jede Spur zu vernichten. Zwischen den beiden hatte es öfters Streit um die Führung des Familienunternehmens gegeben. Laut den Ermittlern habe er seinem Onkel gegenüber Hass gehegt, weil dieser aus seiner Sicht hinter dem Rücken der restlichen Familie Geld gescheffelt habe.

Nach der Verurteilung auf der Flucht

Nach der Verurteilung waren der Unternehmer, seine Frau und der gemeinsame neunjährige Sohn verschwunden. Ihre Namen wurden in die nationale Datenbank der Strafverfolgungsbehörden aufgenommen. Nach einigen Tagen meldeten sich die Frau und der Sohn, die nach Hause zurückgekehrt waren. Die Frau behauptete, sie habe mit ihrem Mann eine Reise nach Spanien unternommen, danach hätten sich ihre Wege getrennt. Vom Unternehmer fehlte bis Donnerstag jegliche Spur. Die Ermittler hatten vermutet, dass er sich von Spanien nach Nordafrika abgesetzt habe.

In Haft saß der verurteilte Neffe bis heute keinen einzigen Tag. Auch ein Geständnis legte er nie ab. Im Prozess behauptete er, seinen Onkel geliebt zu haben. Den Leichnam des Ermordeten entsorgte der Neffe nach den Ermittlungen sofort nach der Tat mithilfe von zwei Arbeitern im Hochofen. Einer der beiden wurde sechs Tage danach tot in einem Wald gefunden.

Kommentare