Island: Warnung vor womöglich bevorstehendem Vulkanausbruch

FILE PHOTO: A general view shows the city of Reykjavik seen from Hallgrimskirkja church
Seit einigen Wochen kommt es im Norden Islands immer wieder zu kräftigen Erdbeben. Grimsvötn möglicherweise vor erster Eruption seit 2011.

Es rumort weiter in der Erde Islands: Einen knappen Monat nach dem Beginn einer Erdbebenserie mit Erschütterungen von einer Stärke von bis zu 5,8 haben Seismologen am Sonntag im Norden der Insel ein neues kräftiges Beben verzeichnet. Es hatte diesmal eine Stärke von 4,7, wie das isländische Wetteramt auf Facebook mitteilte. Die nächtliche Erschütterung war demnach noch in einigen Kilometern Entfernung zu spüren gewesen. 

Seit einigen Wochen kommt es im Norden Islands immer wieder zu kräftigen Erdbeben - in der Nacht auf Montag sind zudem in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik mehrere stärkere Erschütterungen verzeichnet worden. Eines davon habe eine Stärke von 5,0 gehabt, weitere am frühen Morgen 4,6 und 4,3, wie das isländische Wetteramt auf Facebook schrieb. 

Insgesamt seien 19 Beben mit einer Stärke jenseits von 3,0 aufgezeichnet worden. Experten zufolge sind die Beben Teil einer Erschütterungsserie, die bereits vor fast einem halben Jahr unterhalb der Reykjanes-Halbinsel begonnen hat.

Island liegt auf einer Reihe von Verwerfungslinien, Erdbeben sind für die Isländer deshalb keine Seltenheit. In den vergangenen vier Wochen hatte es vor allem in der Erde entlang der Bruchzone Tjörnes im hohen Norden der Insel und damit weit entfernt von Reykjavik rumort. Dort war es am Wochenende zu einem Beben der Stärke 4,7 gekommen.

Grimsvötn möglicherweise vor erster Eruption seit 2011

Bereits seit Mitte Juni warnen die örtlichen Behörden davor, dass der Grimsvötn, der aktivste Vulkan der Insel, womöglich auf seinen ersten Ausbruch seit dem Jahr 2011 zusteuern könnte. Hohe Schwefeldioxidwerte deuteten darauf hin, dass sich nicht weit unter der Erdoberfläche Magma befinde, hieß es.

Der Grimsvötn war zuletzt im Jahr 2011 ausgebrochen. Rund 900 Flüge wurden damals wegen Aschewolken gestrichen. Da der Vulkan eisbedeckt ist, drohen zudem im Falle eines Ausbruches Überschwemmungen durch schmelzende Eisschichten.

Im April 2010 hatte die Eruption des kleineren isländischen Vulkans Eyjafjallajökull einen Monat lang den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Mehr als 100.000 Flüge wurden damals gestrichen, gut acht Millionen Reisende saßen zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.

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