Millionenentschädigung für frühere Kindersoldaten im Kongo

Bosco Ntaganda wurde 2019 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 30 Jahren Haft verurteilt
Internationaler Strafgerichtshof in Den Haag spricht Opfern des Milizenführers Ntaganda Rekordsumme zu.

Das Weltstrafgericht hat Opfern schwerer Kriegsverbrechen im Kongo Entschädigungen in Höhe von 30 Millionen US-Dollar zugesprochen. Ehemalige Kindersoldaten und Opfer sexueller Gewalt des verurteilten ehemaligen Milizenführers Bosco Ntaganda (47) hätten Recht auf Schadenersatz, entschied der Internationale Strafgerichtshof am Montag in Den Haag. Es ist die bisher höchste Summe, die das Gericht Opfern zugesprochen hatte.

Ntaganda sei aber mittellos, stellte das Gericht fest. Daher soll die Entschädigung aufgebracht werden vom Trust-Fund für Opfer. Der Fonds war von den Vertragsstaaten des Gerichts eingerichtet worden, um Opfer von Kriegsverbrechen zu unterstützen.

Ntaganda wurde 2019 wegen schwerster Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, darunter Morde, sexuelle Gewalt und der Einsatz von Kindersoldaten. Der Ex-Kommandant mit dem Beinamen „Terminator“ war für Massaker 2002 und 2003 schuldig befunden worden. Er hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Der Fonds soll nach dem Urteil auch einen Plan zur Verwendung des Geldes aufstellen. Vorrangig sollten Opfer sexueller Gewalt, Menschen mit körperlichen Schäden und ehemalige Kindersoldaten geholfen werden.

Kommentare