Im Zweiten Weltkrieg Erschossener nach 77 Jahren identifiziert

Im Zweiten Weltkrieg Erschossener nach 77 Jahren identifiziert
Nach wie vor gibt es viele namenlose Tote, die im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden. Eine DNA-Analyse kann helfen.

Ein von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg erschossener Widerstandskämpfer ist in den Niederlanden nach 77 Jahren identifiziert worden. Experten der Armee gelang dies nach einem Abgleich mit dem DNA-Erbgut eines Großcousins, wie das Verteidigungsministerium in Den Haag am Samstag mitteilte.

Wegen des Druckens und Verbreitens einer Widerstandszeitung war Cornelis Pieter Kreukniet 1944 von den deutschen Besatzern inhaftiert worden. Danach fehlte von ihm jede Spur, nach Angaben der Nazis starb er in Haft an einer Lungenentzündung.

Nun steht fest, dass es sich bei einem von neun unbekannten Toten, die 1947 in einem Massengrab bei Den Haag entdeckt wurden, um Kreukniet handelt. Die Untersuchungen des Bergungs- und Identifikationsdienstes des niederländischen Heers (BIDKL) ergaben außerdem, dass der Widerstandskämpfer von einem Erschießungskommando getötet wurde. Ein Gebiss und Kleidung des Toten, die man 1947 in Augenschein nahm, lieferten damals schon Hinweise darauf, um wen es sich bei dem Toten möglicherweise handeln könnte. Die DNA-Technik stand aber noch nicht zur Verfügung.

Kreukniet wurde 2012 auf einen zentralen Ehrenfriedhof umgebettet. Dort kann sein Grab nun mit seinem Namen versehen werden. Die Armeeexperten versuchen, rund 30 weitere noch namenlose Tote zu identifizieren, die in den Dünen bei Den Haag ausgegraben wurden - in einem Bereich, wo die Deutschen rund 250 Menschen erschossen haben.

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