Hurrikan der zweithöchsten Stufe: "Melissa" nimmt Kurs auf Jamaika und Kuba
Zusammenfassung
- Hurrikan "Melissa" erreicht Kategorie 4 und steuert mit 220 km/h auf Jamaika und Kuba zu.
- Für Jamaika gilt eine Hurrikan-Warnung mit erwarteten Überschwemmungen, Erdrutschen und schweren Schäden; Flughäfen und Notunterkünfte wurden eingerichtet.
- Behörden warnen vor katastrophalen Auswirkungen und rufen die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben und Anweisungen zu befolgen.
Der schon jetzt als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 eingestufte Sturm "Melissa" hat vor Jamaika nochmals an Stärke hinzugewonnen. Die Behörden des Karibikstaates warnten am Sonntag (Ortszeit) vor katastrophalen Überschwemmungen. Wetterexperten wiesen darauf hin, dass sich "Melissa" langsamer als Hurrikane üblicherweise voran bewege. Dies bedeute, dass die Gebiete in seinem Weg weitaus länger seinen zerstörerischen Auswirkungen ausgesetzt sein könnten.
"Melissa" werde voraussichtlich Windböen von bis zu 230 Kilometern pro Stunde mit sich bringen und sich zu einem Hurrikan der höchsten Stufe 5 entwickeln, erklärte das US-Hurrikanzentrum (NHC). Es drohten bis zu 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. "Dieses extreme Niederschlagspotenzial wird aufgrund der langsamen Bewegung ein katastrophales Ereignis für Jamaika auslösen", warnte NHC-Vizedirektor Jamie Rhome.
"Die Bedingungen werden sich in den nächsten Stunden sehr, sehr schnell verschlechtern", warnte Rhome und appellierte an die Bevölkerung in Jamaica: "Bringen sie sich jetzt in Sicherheit. Bereiten sie sich darauf vor, das mehrere Tage durchzustehen."
Erste Ausläufer von "Melissa" sollten ab Sonntagabend (Ortszeit) auf der Karibikinsel zu spüren sein, auf Land soll der Hurrikan den Vorhersagen zufolge in der Nacht zu Dienstag treffen. An der Südküste des Landes werden Flutwellen von bis zu vier Metern erwartet, in einigen Küstenabschnitten wurden Zwangsevakuierungen angeordnet.
Hurrikan Melissa in der Karibik.
Sturm "Melissa" dürfte in der Nacht auf Dienstag auf Land treffen
Dem US-Hurrikanzentrum (NHC) zufolge wird der Sturm in der Nacht auf Dienstag oder in der Früh auf Land treffen und später am selben Tag den Südosten Kubas erreichen. In der Region werden katastrophale Überschwemmungen, Erdrutsche und Sturmfluten erwartet.
Die Behörden schlossen die beiden internationalen Flughäfen des Landes und richteten mehr als 800 Notunterkünfte ein. "Viele dieser Gemeinden werden den Fluten nicht standhalten können", sagte der für die Kommunalverwaltung zuständige Minister Desmond McKenzie.
"Melissa" ist bereits der 13. benannte Sturm der vom frühen Juni bis zum späten November anhaltenden Hurrikansaison im Atlantik. Er hatte in den vergangenen Tagen in Haiti und der Dominikanischen Republik eine Spur der Zerstörung hinterlassen, mehrere Menschen wurden getötet.
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