Hongkong kämpft gegen Rekord-Regenmengen
So viel Regen hat noch niemand in Hongkong gesehen: Die dortigen Behörden verzeichneten in den vergangenen Tagen Rekord-Niederschlagsmengen, bis zu 158 Millimeter pro Stunde sind in Spitzenzeiten gefallen – das ist der höchste Wert seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1884.
Die Rekord-Niederschläge führten zu großräumigen Überschwemmungen. Am Freitag waren zahlreiche Straßen gesperrt, der öffentliche Verkehr kam zum Erliegen. Die Schulen blieben geschlossen und sogar die Hongkonger Börse setzte den Handel aus. Auch Unternehmen wurden angehalten, ihren Mitarbeitern frei zu geben.
Mindestens zwei Tote
Die Zahl der Opfer musste am Freitag im Tagesverlauf weiter nach oben korrigiert werden. Bisher ist von mehr als 100 Verletzten und mindestens zwei Toten die Rede. Die Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, hatten aber aufgrund der überfluteten Straßen grobe Probleme bei den Rettungsaktionen. Außerhalb des Stadtgebiets kam es auch zu mehreren Erdrutschen. Aus Shenzhen, einer Nachbarstadt von Hongkong, wurden ebenfalls Rekordwerte gemeldet: Dort gab es die stärksten Niederschläge seit 1952.
Erst vor einer Woche hatte der Süden Chinas mit zwei Taifunen zu kämpfen. Fast 900.000 Menschen mussten evakuiert werden, auch wenn die Schäden schließlich weniger gravierend waren als befürchtet. Die sintflutartigen Regenfälle der vergangenen Tage sollen laut dem Hongkonger Wetterdienst eine Folge der Taifune sein.
Österreicher weiter vermisst
Auch der Süden Europas wurde vergangene Woche von riesigen Regenmengen geplagt. In Griechenland werden die Folgen der Unwetter immer konkreter sichtbar. Hunderte Menschen waren dort tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. Im Zuge verschiedener Rettungsaktionen konnten nun rund 2000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Obwohl die Rettungskräfte noch nicht in alle Überflutungsgebiete vordringen konnten, gibt es bereits sieben bestätigte Todesopfer. Zu den zwei vermissten Österreichern besteht laut Außenministerium und Botschaft nach wie vor kein Kontakt. Bei ihnen soll es sich Medienberichten zufolge um ein Ehepaar aus Graz handeln.
In der Türkei und in Bulgarien werden ebenfalls die Schäden nach den massiven Regenfällen im Zuge der Rettungs- und Aufräumarbeiten schrittweise sichtbar. In der Türkei spricht man derzeit von mindestens acht Todesopfern, in Bulgarien geht man von mindestens vier Toten aus. Mittlerweile haben die Regenfälle in Südeuropa aber nachgelassen.
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