Hitzewelle in Italien: Zahlreiche Waldbrände und mehrere Todesopfer

Hot weather in Italy, with temperatures exceeding 40 degrees in Matera
Derzeit wird Süditalien von einer Hitzewelle heimgesucht. Bei Temperaturen um 45 Grad gibt es bereits erste Todesfälle. Auch die Zahl der Waldbrände stieg.

Zusammenfassung

  • Eine Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 45 Grad hat in Apulien innerhalb von 24 Stunden fünf Todesopfer an Stränden gefordert.
  • In Süditalien kämpfen Einsatzkräfte mit Löschflugzeugen und Hubschraubern gegen zahlreiche Waldbrände, die meist durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst wurden.
  • Die italienische Regierung verschärft die Strafen für Brandstiftung, um der steigenden Zahl vorsätzlicher Feuer entgegenzuwirken.

Löschflugzeuge und Hubschrauber der italienischen Luftflotte sind seit Donnerstag im Einsatz, um zahlreiche Waldbrände zu bekämpfen. In vielen Fällen war eine Unterstützung aus der Luft notwendig, um die Löscharbeiten der Einsatzkräfte am Boden zu ergänzen. 

Die meisten Brände tobten in den süditalienischen Regionen Kampanien, Apulien, Kalabrien und Sizilien, teilte der Zivilschutz mit.

Waldbrände in Süditalien: Behörden machen Jagd auf Brandstifter

Durch das koordinierte Zusammenwirken der Hubschrauber und der Bodeneinheiten konnten bisher sechs Brände unter Kontrolle gebracht oder vollständig gelöscht werden. Die Mehrheit der Waldbrände wurde durch unachtsames oder sogar vorsätzliches Verhalten verursacht, teilte die Feuerwehr mit. Die Hilfe der Bevölkerung spiele eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung und Eindämmung von Bränden.

Italien will verstärkt Jagd auf Brandstifter machen, die jeden Sommer Hunderte Feuer legen. So hat die Regierung zuletzt die Mindeststrafe für vorsätzliche Brandstiftung von vier auf sechs Jahre erhöht. Wer aus Fahrlässigkeit einen Brand verursacht, muss mit zwei Jahren Haft rechnen.

Hitzewelle in Italien forderte bereits 5 Tote

Innerhalb von nur 24 Stunden sind am Montag und Dienstag an den Stränden des Salento, dem Adria-Küstengebiet im Süden der Region Apulien am Stiefelabsatz Italiens, fünf Menschen ums Leben gekommen. 

Vermutet wird, dass die Todesfälle mit den hohen Sommertemperaturen zusammenhängen. Diese sollen in der Region im Verlauf dieser Woche auf über 40 Grad steigen, wie Medien berichteten.

Medizinische Notfälle am Strand

Am Dienstag verloren zwei Urlauber nach plötzlichen medizinischen Notfällen am Strand ihr Leben. Gegen Mittag erlitt ein etwa 60-jähriger Mann einen Zusammenbruch beim Baden im Meer von Torre dell'Orso, einem Ortsteil der Badeortschaft Melendugno. 

Andere Badegäste bemerkten seinen reglosen Körper im Wasser und alarmierten die Rettungsschwimmer. Trotz dem raschen Eintreffen der Sanitäter und sofortiger Wiederbelebungsversuche konnte der Mann nicht gerettet werden.

Drei Todesfälle allein am Montag

Kurz zuvor war es in Torre Inserraglio zu einem ähnlichen Vorfall gekommen: Ein 82-jähriger Mann, der in einem nahe gelegenen Ferienresort urlaubte, erlitt am Strand eines Badelokals einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Auch hier halfen sofort Badegäste, Rettungsschwimmer und medizinisches Personal - jedoch ohne Erfolg. Die Carabinieri und die Küstenwache nahmen Ermittlungen auf; der Leichnam wurde der Ehefrau übergeben.

Bereits am Montag hatte es drei weitere Todesfälle gegeben: Am Strand des Urlaubsortes Porto Cesareo starb ein 79-Jähriger. Ein 66-jähriger Unternehmer aus der Stadt Ostuni erlitt einen tödlichen Anfall an Bord seines Bootes. Davor verlor eine 19-Jährige aus Moldawien, die mit ihren Eltern in Italien urlaubte, ihr Leben.

Hitzewelle in Süditalien

Ganz Süditalien wird derzeit von einer Hitzewelle heimgesucht, die auch in den kommenden Tagen anhalten soll und Sorgen über mögliche weitere Hitzenotfälle weckt. Das von den Meteorologen "Kamel" genannte afrikanischen Hochdruckgebiet beschert Süditalien Temperaturen bis zu 42 oder gar 45 Grad. 

Besonders auf Sizilien, wo bis Samstag außergewöhnliche Hitze herrschen soll. Auch in Apulien, der Basilikata und Kalabrien werden Höchstwerte über 40 Grad erwartet.

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