Hitze im Februar bricht weltweit Rekorde, Forscher sind alarmiert
Dieser Februar steht laut Meteorologen kurz davor, eine Rekordzahl an Hitzerekorden zu brechen. Die Kombination aus menschengemachter globaler Erwärmung und dem natürlichen Klimaphänomen El Niño befeuert extreme Temperaturen an Land und in den Ozeanen.
Das Heizmuster ist derart stark ausgeprägt, dass Klimadaten längst Neuland betreten. Dies gilt insbesondere für die Temperaturen an der Meeresoberfläche, deren Beschleunigung Experten vor Rätsel stellt.
"Der Planet erwärmt sich immer schneller. Wir beobachten extreme Temperaturerhöhungen im Ozean, dem größten Wärmespeicher unseres Klimas", führt Dr. Joel Hirschi vom britischen National Oceanographic Centre gegenüber dem britischen Guardian aus. "Die Größenordnung, mit der frühere Rekorde der Meeresoberflächentemperatur gebrochen wurden, übersteigt die Erwartungen bei weitem. Worauf dies zurückzuführen ist, bleibt wissenschaftlicher Forschungsgegenstand."
Rekordverdächtiger Februar nach einer Serie historischer Hitzeperioden
Dieser Februar könnte, nach bereits rekordverdächtigen Monaten in 2023 und Anfang 2024, laut Zeke Hausfather vom Berkeley Earth, zum heißesten Februar seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Er erklärte, dass der derzeitige Anstieg 2 °C Erwärmung über dem vorindustriellen Niveau entsprechen würde. Dies dürfte allerdings der kurzzeitige Wärme-Höhepunkt des El Niño sein. Eine Temperaturabsenkung und die Entwicklung in Richtung einer kühlenden La Niña wären normalerweise positive Aussichten. Allerdings, so Hausfather, sei das Verhalten des Klimas sprunghafter und schwieriger vorauszusagen geworden.
Schockwellen im Februar
Die erste Februarhälfte erschütterte Wetterbeobachter weltweit. Maximiliano Herrera, Experte für Extremtemperaturen, kommentierte den Anstieg tausender Stationsrekorde mit Begriffen wie "Wahnsinn" und "Klima-Geschichte wird umgeschrieben". Beeindruckend waren aber nicht nur die Anzahl der Rekorde, sondern auch die extremen Abweichungen zum bisherigen Höchstniveau.
Besonders auffällig waren Hitzerekorde an Orten wie Marokko, Nordchina, Südafrika, Saudi-Arabien, Thailand, Indonesien, Kasachstan, Kolumbien, Japan, Nordkorea, den Malediven und Belize.
Heißes Meer = extreme Unwetter?
Auch Experten der Ozeanographie sehen mit Besorgnis die anhaltenden Rekordtemperaturen. Die Ozeane heizen sich unheimlich auf – eine gefährliche Voraussetzung für starke Stürme im weiteren Verlauf des Jahres. Hirschi vom britischen National Oceanographic Centre erwartet, dass der März sogar den letztjährigen August-Rekord um 0,1 bis 0,2 °C übertreffen wird. Da auch der März aufgrund des Spätsommers auf der Südhalbkugel normalerweise zu den heißesten Monaten für die Ozeane zählt, sind extreme Prognosen alarmierend.
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