Großbritannien will Verhütungspillen für Grauhörnchen

Großbritannien will Verhütungspillen für Grauhörnchen
Weil sie Schäden in Milliardenhöhe anrichten, soll das Wachstum der invasiven Grauhörnchen gebremst werden.

Sie mögen süß aussehen, sind jedoch gefährlich: Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Grauhörnchen werden für die britischen Wälder mehr und mehr zur Bedrohung, richten jährlich einen Schaden von 1,8 Milliarden Pfund (zwei Milliarden Euro) an. Schätzungen zufolge sollen bereits drei Millionen Grauhörnchen ihr Unwesen auf der Insel treiben – und die ursprünglich ansässigen roten Eichhörnchen nach und nach verdrängen.

Dem will die britische Regierung Einhalt gebieten. Den Tieren, die seit 2016 auf der EU-Liste der „unerwünschten Spezies“ stehen, sollen künftig Verhütungspillen unter das Futter gemischt werden. Beispielsweise in Futterboxen, welche nur Grauhörnchen erreichen können. So soll die rasche Ausbreitung der invasiven Tierart zumindest verlangsamt werden.

"Wir hoffen, dass der wissenschaftliche Fortschritt unserer Natur helfen kann, zu gedeihen - auch durch die menschliche Kontrolle invasiver Arten“, hieß es dazu vom britischen Gesundheitsministerium gegenüber BBC.

Das Projekt wird unter anderem von Prinz Charles unterstützt, der nicht nur dem „UK Squirrel Accord“, einer Initiative zum Schutz der britischen Eichhörnchen angehört, sondern über Letztere schreibt: „Diese charmanten und intelligenten Geschöpfe versagen nie darin, zu erfreuen.“

Was, wenn es angreift?

Begegnet Ihnen ein Grauhörnchen im Wald, seien Sie unbesorgt. Mit seinen 30 Zentimetern Größe und einem Gewicht von 400 bis 710 Gramm kann es Ihnen nichts anhaben, jedoch durchaus aggressiv werden (mehr dazu im Video).

Anders, wenn sie in der Gruppe angreifen. „Da war ein Grauhörnchen und mein Sohn hat es wie immer gefüttert. Als nächstes kamen sechs von ihnen aus der Hecke gerannt und plötzlich erinnere ich mich nur noch daran, dass er geschrien hat. Es floss Blut von seiner Hand“, berichtete eine gewisse Sophie Renouf aus Cornwall. Ihr drei Jahre alter Sohn war gebissen worden, überlebte aber.

Kommentare