Türkischer Zoll findet Gorillababy in Holzkiste: "Zeytin" lebt jetzt im Zoo

Ein außergewöhnlicher Fund am Istanbuler Flughafen erobert momentan die Herzen der Öffentlichkeit - nicht nur in der Türkei. Beim Transitstopp eines Turkish-Airlines-Fluges von Nigeria nach Thailand beschlagnahmten türkische Zollbeamte ein fünf Monate altes Gorillababy, das ein Passagier offenbar in einer Holzkiste schmuggeln wollte.
Der kleine Affe wurde bereits Ende November in einer Käfigbox aufgefunden und wird seither in einem Istanbuler Zoo wieder aufgepäppelt, der sich am Sonntag erstmals über die Nachrichtenagentur Anadolu an die Öffentlichkeit wandte.
Gorillababy wurde in Online-Umfrage "Zeytin" - "Olive" - genannt
"Es ist das erste Mal, dass wir einen Gorilla dieser Art in der Türkei auffinden", sagte Fahrettin Ulu, Direktor für Naturschutz und Nationalparks. Das Gorillamännchen ist demnach ein vom Aussterben bedrohter westlicher Flachlandgorilla.

Der kleine "Zeytin" ist etwa fünf Monate alt war "sehr traumatisiert", als er in den Istanbuler Zoo kam.
Am Anfang habe er sich noch sehr schüchtern und melancholisch verhalten. Mittlerweile aber sei er putzmunter, spiele mit Plüschtieren und einem Rechenbrett und trommele sich auch mal auf die Brust. Sein Selbstbewusstsein sei definitiv gestärkt, wurde Ulu zitiert.
Das Schicksal des jungen Menschenaffen hat viele in der Türkei bewegt. Mehr als hunderttausend Nutzer hatten sich an einem Aufruf der Naturschutzbehörde auf der Plattform X zur Namensfindung für den Gorilla beteiligt, der nun "Zeytin" getauft wurde, was auf Deutsch "Olive" bedeutet.
Zukunft unklar: "Er war definitiv traumatisiert, als er zu uns kam"
Das Affenbaby hat seit seinem Fund Ulu zufolge bereits ein Kilo zugenommen und ist 3,5 Zentimeter gewachsen. Tierärztin Gülfem Esmen ist eine derjenigen, die sich um den Gorilla kümmern. "Als er zu uns kam, war er definitiv traumatisiert, er blieb immer dort, wo wir ihn hin hinsetzten. Jetzt ist diese Schüchternheit fort, er interessiert sich nicht mehr wirklich für uns und ist ständig mit Spielen beschäftigt."
Sich um einen Gorilla kümmern zu müssen, ist auch für Essmen neues Terrain. Sie habe erst recherchieren müssen, was ein Affe überhaupt essen dürfe. Zum Frühstück gebe es für den kleinen Affen jetzt Milch und über den Tag werde er mit Snacks wie Obst, Gemüse und Nüssen gefüttert.
Wie es für den Affen weitergeht, ist noch unklar. Man wünsche sich, dass "Zeytin" in seine Heimat zurückkehren könne und dort im Regenwald ausgewildert würde, so Direktor Ulu. Wie das ablaufen könne, sei aber noch unklar.
"Natürlich wollen wir, dass er sein Leben irgendwann in seiner Heimat fortsetzen kann", so Ulu. "Dabei ist es aber wichtig, dass er in eine absolut sichere Umgebung zurückkehrt."
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