Fußball-EM: "Sweet Caroline": Die Geburt einer englischen Hymne

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80-jähriger Neil Diamond wünschte England in Videobotschaft viel Erfolg

Nach dem 2:0-Sieg Englands gegen Deutschland im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft schallte es aus Zehntausenden Kehlen im Wembley-Stadion: "Sweet Caroline, oh, oh, oh". Wie und warum der Song des US-Sängers Neil Diamond aus dem Jahr 1969 zur Hymne der England-Fans des Jahres 2021 wurde, ist nicht ganz klar.

Doch er scheint bereits das Kultlied "Football's Coming Home" zu überflügeln, wie selbst "Three Lions"-Sänger Frank Skinner nach dem Spiel gegen Deutschland zugeben musste. "Es fühlte sich an, als hätten wir gegen Deutschland gewonnen und in der Nachspielzeit gegen Neil Diamond verloren", so Skinner der BBC zufolge.

Selbst der mittlerweile 80-jährige US-Singer-Songwriter Diamond, der in seiner Karriere über 100 Millionen Alben verkauft hat, bekam Wind von der unerwarteten Popularität seines Songs und wünschte der englischen Nationalmannschaft viel Erfolg. "Hey, was für eine Freude das war, alle 'Sweet Caroline' singen zu hören in Wembley", so Diamond in einer Videobotschaft an die England-Fans und fügte hinzu: "Ich hoffe, ihr könnt das wiederholen."

Konnten sie. Auch nach dem 2:1-Sieg über Dänemark am Mittwoch schallte es wieder "Sweet Caroline" im Wembley-Stadion. Stürmerstar Harry Kane und der englische Nationaltrainer Gareth Southgate freuten sich über den Fangesang: "Ich bin sprachlos, ich weiß nicht, was ich sagen soll", so Kane nach dem Deutschland-Spiel. Southgate stellte fest: "Ein bisschen "Sweet Caroline" ist einfach unschlagbar, oder?"

Wie die BBC herausfand, sorgte der Song erstmals 2003 bei einem Baseballspiel in den USA für Stimmung. Das Lied wurde zum Kult und auch im American Football begannen Vereine, es zu spielen. Später war er auch bei Fußball-, Cricket- und Rugby-Spielen in England und Australien zu hören.

DJ Ötzi stimmt ein

In Österreich sprang DJ Ötzi alias Gerhard "Gerry" Friedle auf den Zug auf. Er coverte das Lied und es wurde 2010 zur Hymne der Handball-Heim-EM 2010 und in der Folge auch in Österreich (wieder) ein Hit.

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