Friseurin spaltet Amerika: Salon-Inhaberin muss wegen Öffnung in Haft

"Open Texas": Shelley Luther bei einem Auftritt im April.
Haarspalterei eines US-Richters oder verständliches Urteil? Der Fall der Shelley Luther wühlt die amerikanische Öffentlichkeit auf.

Weil sie ihren Friseursalon in der Coronakrise nicht schließen wollte, ist die Inhaberin eines Geschäfts in Dallas im Bundesstaat Texas zu sieben Tagen Haft verurteilt worden. Das Urteil gegen Shelley Luther sorgte in den USA für Unverständnis und Empörung. US-Senator Ted Cruz aus Texas schrieb auf Twitter: "Sieben Tage Gefängnis für Haare schneiden? Das ist verrückt."

Der Generalstaatsanwalt von Texas, Ken Paxton, veröffentlichte am Mittwoch ein Schreiben, in dem er den zuständigen Richter Eric Moye aufforderte, Luther umgehend wieder freizulassen.

Friseurin spaltet Amerika: Salon-Inhaberin muss wegen Öffnung in Haft

Von der Friseurin der Aktivistin - Luther fordert: "Open Texas".

"Ich muss Ihnen widersprechen, Sir"

Bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag war Luther US-Medienberichten zufolge ein Deal angeboten worden: dass sie trotz der Öffnung ihres Friseursalons nicht ins Gefängnis müsse, wenn sie sich entschuldige und zugebe, dass ihr Handeln egoistisch gewesen sei.

Luther antwortete dem Richter: "Ich muss Ihnen widersprechen, Sir, wenn Sie sagen, dass ich egoistisch bin, denn meine Kinder zu ernähren, ist nicht egoistisch." Sie fügte hinzu: "Ich werde den Salon nicht schließen."

Das Plädoyer von Luther bei der Online-Verhandlung ist allein auf Twitter (Stand Donnerstag 7.30 Uhr) schon 2,6 Millionen Mal angesehen worden.

Luther ist in ihrer Heimat Texas bereits als Kämpferin gegen die Maßnahmen bekannt, die gegen die Verbreitung des Coronavirus beschlossen worden sind. Die Gruppe "Open Texas" ("Öffnet Texas") argumentiert unter anderem, es müsse die freie Entscheidung von Wirtschaftstreibenden sein, ihre Geschäfte zu öffnen.

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