Flugzeugentführer nach 34 Jahren auf Mykonos geschnappt

Flugzeugentführer nach 34 Jahren auf Mykonos geschnappt
Mutmaßlicher Beteiligter an Flugzeugentführung von 1985 auf Antrag deutscher Behörden festgenommen.

Update: Die Festnahme des gesuchten Entführers hat sich als Fehler erwiesen. Der festgenommene Libanese ist ein unbescholtener Journalist.

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Mehr als 30 Jahre nach einer spektakulären Flugzeugentführung hat die griechische Polizei nach eigenen Angaben einen der mutmaßlichen Täter festgenommen. Für den 65-Jährigen lägen zwei von Deutschland beantragte europäische Haftbefehle vor, teilten die griechischen Behörden am Samstag mit. Die Festnahme erfolgte demnach schon am Donnerstag auf der Insel Mykonos.

Laut Medienberichten wurde der Mann bereits in das zentrale griechische Gefängnis Korydallos nahe Athen überführt. In Griechenland wird gerätselt, ob es sich bei dem Festgenommenen wirklich um einen jener zwei Männer handelt, die 1985 den Trans-World-Airlines (TWA) Flug 847 entführt hatten. Er soll auf einem Kreuzfahrtschiff nach Mykonos gereist und kurz vor der Rückfahrt in die Türkei gewesen sein, als sein Name bei der Kontrolle der Personalien auffiel und er festgenommen wurde. Hinterfragt wird, ob ein international gesuchter Terrorist wirklich unter eigenem Namen eine Kreuzfahrtreise in die EU antreten würde.

Ein Mitarbeiter der griechischen Polizei sagte, bei dem Mann handle es sich um einen Libanesen. Es bestehe der Verdacht, dass er 1987 aus der Haft im Austausch für zwei deutsche Geiseln entlassen worden ist. Die Deutschen sollen demnach im Libanon von Komplizen des heute 65-Jährigen entführt worden sein, die ihn dann freigepresst haben sollen. Vom Generalbundesanwalt in Karlsruhe war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Flug TWA 847 war im Juni 1985 mit 153 Passagieren und acht Besatzungsmitgliedern an Bord auf dem Weg von Athen nach Rom gekapert worden. Bei den beiden Entführern handelte es sich um Angehörige der Hisbollah. Anschließenden pendelte die Maschine tagelang zwischen Beirut und Algier hin und her. Bei einem Stopp in Beirut wurde einer der Passagiere, ein US-Marinetaucher, von den Terroristen getötet und auf das Rollfeld geworfen. Während wochenlanger intensiver Verhandlungen kamen nach und nach alle übrigen Passagiere und Besatzungsmitglieder frei.

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