Trump bestätigt: Alle Insassen bei Flugzeugabsturz in Washington gestorben

American Eagle aircraft crashes in the Potomac River near Ronald Reagan Washington National Airport
Ein Passagierflugzeug von American Airlines mit 64 Passagieren an Bord ist in der Luft mit einem Militärhubschrauber kollidiert.

Zusammenfassung

  • Ein American Airlines Passagierflugzeug kollidierte mit einem US-Militärhubschrauber in der Luft nahe Washington.
  • An Bord der Passagiermaschine befanden sich 64 Menschen, an Bord des Hubschraubers drei Personen.
  • Präsident Donald Trump bestätigt, dass kein Passagier überlebt hat.

Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Flugzeug und einem Hubschrauber in der US-Hauptstadt Washington sind alle 67 Passagiere ums Leben gekommen. Das bestätigte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag. 

Nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) in Washington war am Mittwochabend eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord beim Landeanflug mit einem US-Militärhubschrauber kollidiert. Beide stürzten ins Wasser. Boote und Taucher suchten über Nacht im eiskalten Wasser nach Überlebenden. 

Dem US-Verteidigungsministerium zufolge war der Helikopter auf einem Übungsflug. Wie es zu der Kollision kam, ist bisher unklar. In dem Militärhubschrauber waren drei Insassen, wie US-Medien berichteten. 

Flughafen soll heute wieder öffnen

Der Flughafen sollte noch heute wieder öffnen. "Es ist sicher", sagte Jack Potter von der Flughafenbehörde der Metropolregion Washington. Die Bergungsarbeiten, die auf dem Gelände durchgeführt würden, fänden im Wasser statt. Daher werde der Flugverkehr am Vormittag um 11 Uhr (Ortszeit) wieder aufgenommen.

Vor der Kollision gab es nach offiziellen Angaben keinerlei Auffälligkeiten. "Alles war ganz normal vor dem Absturz", sagte US-Verkehrsminister Sean Duffy. Wer in Washington lebe, sehe regelmäßig, "wie Militärhubschrauber den Fluss auf und ab fliegen". Es sei eine klare Nacht mit guten Sichtbedingungen gewesen. Die niedrigen Temperaturen erschwerten die Arbeit der Rettungskräfte - in den vergangenen Tagen lagen sie weit unter dem Gefrierpunkt, erst zu Wochenbeginn wurde es merklich wärmer.

Auch Eiskunstläufer befanden sich an Bord

Nach Angaben des US-Eiskunstlaufverbands waren etwa 15 seiner Sportler an Bord des Regionaljets von American Airlines, der aus Wichita im Bundesstaat Kansas kam. Auch Athleten aus Russland seien in der Maschine gewesen, berichteten russische Staatsmedien. Russland sprach den Angehörigen seiner Staatsbürger inzwischen sein Beileid aus. Die früheren Weltmeister im Eiskunstlauf, Jewgenia Schischkowa und Wadim Naumow, seien an Bord gewesen.

An Bord des Black-Hawk-Hubschraubers befanden sich drei Soldaten. US-Präsident Donald Trump deutete an, dass er die Hubschrauber-Besatzung und den Tower für den Absturz verantwortlich macht.

Funkverkehr: Hubschrauberbesatzung wusste von Flugzeug

Eine Webcam des Kennedy Centers in Washington zeigte um 21.47 Uhr (Ortszeit) eine Explosion in der Luft über dem Fluss. Anschließend war ein brennendes und schnell sinkendes Flugzeug zu sehen. Aus dem Funkverkehr zwischen dem Tower und dem Hubschrauber geht hervor, dass dessen Besatzung wusste, dass sich das Flugzeug in der Nähe befand. Taucher hätten inzwischen einen der beiden Flugschreiber, die sogenannte Black Box, aus dem Potomac gezogen, berichtete CBS. Darin werden Daten gesammelt und auch der Funkverkehr und die Kommunikation im Cockpit mit aufgezeichnet.

Am Reagan-Airport versammelten sich Menschen, die auf Nachrichten zum Schicksal ihrer Angehörigen warteten. Von den Behörden gebe es aber kaum Angaben, sie informierten sich eher aus den Medien, sagten einige von ihnen. Eine Frau sagte offenbar mit Blick auf eine ihr nahestehende Person, sie wisse nicht, ob sie in dem Flugzeug gewesen sei. Dann brach sie in Tränen aus. Hamaad Raza sagte einem Lokalsender, seine Frau habe ihm eine Nachricht geschrieben, dass sie in 20 Minuten landen werde. Seine Antwort habe nicht mehr vollständig an ihr Handy übermittelt werden können. "Da habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt."

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Flugunglück in Washington

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"NICHT GUT!!!": Trump meint, Unglück hätte verhindert werden müssen

Trump schrieb auf seinem Portal Truth Social, der Hubschrauber sei über einen längeren Zeitraum direkt auf das Flugzeug zugeflogen. "Es ist eine klare Nacht, die Lichter des Flugzeugs leuchteten, warum ist der Hubschrauber nicht hoch oder runter gegangen oder hat gedreht?" Der Tower hätte der Besatzung des Helikopters sagen müssen, was zu tun ist, anstatt zu fragen, ob sie das Flugzeug gesehen hat. "Das ist eine schlimme Situation, die anscheinend hätte verhindert werden müssen. NICHT GUT!!!"

Der Leiter der Feuerwehr der amerikanischen Hauptstadt, John Donnelly, sagte auf einer Pressekonferenz, dass mindestens 300 Rettungskräfte im Einsatz seien. "Die Bedingungen da draußen sind für die Einsatzkräfte extrem hart." Es sei kalt und windig.

Flugzeug stürzte 1982 in Potomac

Nach dem Unglück wurden Erinnerungen an 1982 wach: Ebenfalls nahe dem damaligen Washington National Airport stürzte am 13. Jänner 1982 eine Boeing 737 der Air Florida kurz nach dem Start ab. Die Maschine streifte erst eine Brücke und fiel dann in den eisbedeckten Potomac. 78 Menschen starben, davon 4 am Boden. Fünf Menschen überlebten das Unglück. Als Ursache gilt Vereisung der Tragflächen und Triebwerke.

Zuletzt stürzte in den USA im Jahr 2009 ein Passagierflugzeug mit einer vergleichbaren Anzahl an Personen an Bord ab wie jetzt - in der Nähe von Buffalo im Bundesstaat New York. Damals kamen alle 49 Insassen sowie ein Mensch am Boden ums Leben. Zu den tödlichsten Flugzeugabstürzen in den USA zählt der American-Airlines-Flug 191 vom 25. Mai 1979. Am Chicago O'Hare International Airport fiel während des Starts ein Triebwerk ab, 271 Menschen an Bord und zwei am Boden starben.

Verteidigungsministerium leitet Untersuchungen ein

Heimatschutzministerin Kristi Noem sagte umfangreiche Hilfe bei den Rettungsmaßnahmen zu. "Wir setzen alle verfügbaren Ressourcen der US-Küstenwache für Such- und Rettungsmaßnahmen bei diesem schrecklichen Vorfall ein", schrieb sie auf X.

Flughafen gesperrt

Der Ronald Reagan Washington National Airport (DCA) hat nach dem Absturz den Betrieb eingestellt. Er bleibt bis Freitagfrüh geschlossen. Der stark frequentierte DCA befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum am Fluss Potomac und bedient hauptsächlich Inlandsflüge. 

"Alle Starts und Landungen wurden am DCA gestoppt", erklärte der Flughafen auf der Plattform X. Das Terminal bleibe zunächst geöffnet. Man werde zeitnah weitere Informationen bereitstellen.

Auf X verbreitete sich ein Video, auf dem ein großer Feuerball zu sehen war. Es konnte zunächst nicht geklärt werden, ob es sich dabei tatsächlich um das besagte Flugzeug handelte.

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