Mindestens fünf Tote bei Terroranschlag auf Hotel in Nairobi

People are evacuated by a member of security forces at the scene where explosions and gunshots were heard at the Dusit hotel compound, in Nairobi
Explosionen und Schüsse in der kenianischen Hautstadt. Islamistenmiliz Al-Shabaab bekennt sich zu Anschlag.

Rund um eine Luxus-Hotelanlage in der Hauptstadt Kenias, Nairobi, ist es am Dienstag zu einer Explosion und Schießereien gekommen. Mindestens fünf Menschen sind dabei getötet worden. Ein AFP-Fotograf sah am Dienstag auf der Terrasse eines Restaurants in dem Hotel- und Bürokomplex fünf Leichen.

Die Polizei ist mit Einheiten vor Ort, die Gegend abgesperrt und der Vorfall offenbar noch nicht vorbei. "Wir haben Beamte vor Ort, darunter sind auch Anti-Terror-Einheiten. Aber bis jetzt haben wir noch keine weiteren Informationen", sagte ein Sprecher der lokalen Polizeibehörden gegenüber Associated Press (AP).

In sozialen Medien verbreiteten sich auch Videos von dem Vorfall. Menschen flüchteten aus der Hotelanlage, Autos brannten am Parkplatz. Der daraus entstehende Rauch war auch Kilometer weiter noch zu sehen. Angaben zur Anzahl möglicher Todesopfer gibt es bisher noch nicht.

Wahrscheinlich Terroranschlag

Augenzeugen berichteten Medienvertretern vor Ort von vier bewaffneten Angreifern. Die Gegend um das Hotel heißt "Westlands" und beinhaltet neben der Luxusanlage auch Banken und Büros. In sozialen Medien wurde deshalb basierend auf frühen Behördenangaben spekuliert, dass es sich möglicherweise um einen Raubüberfall handelt.

Cars are seen on fire at the scene of explosions and gunshots in Nairobi

Die islamistische Miliz al-Shabaab bekannte sich gegenüber dem TV-Sender Al Jazeera aber noch vor dem Ende des Polizeieinsatzes zu dem Angriff. "Wir führen derzeit eine Aktion in Nairobi durch", wird ein Sprecher dort zitiert. Genauere Informationen gab er nicht preis. Ein Terroranschlag scheint also wahrscheinlich.

Bereits 2013 hatte al-Shabaab einen Terrorangriff auf ein Luxus-Einkaufszentrum in Nairobi verübt, bei dem 67 Menschen starben. Die Anlage ist nur etwa eineinhalb Kilometer Luftlinie vom Hotel entfernt, das am Mittwoch Ort des Geschehens war. 2015 starben weitere 148 Menschen bei einem Anschlag auf eine Universität im Osten des Landes. Al-Shabaab ist eigentlich in Somalia beheimatet, seit 2011 unterstützt die kenianische Regierung allerdings die somalische im Kampf gegen die der Al-Qaida nahestehende Gruppierung.

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