Neuer Trend? Friseurin erfand "Corona-Frisur"
Ein Friseursalon in Kenias Hauptstadt Nairobi hat sich die Corona-Krise zunutze gemacht - und bietet seinen jungen Kundinnen und Kunden eine "Corona-Frisur" an. "Ich habe mit der Frisur begonnen, als sich die Nachricht des Virus in Kenia verbreitet hat", sagt Leunita Abwala, die Besitzerin des Salons in dem weitläufigen Slum namens Kibera.
"Inzwischen zeigt jeder - von kleinen Kindern bis zu Frauen - auf diesen Salon und nennt ihn den Corona-Style-Salon", sagt die 40-Jährige stolz. Für die Frisur werden Haarsträhnen genommen und zu dünnen, abstehenden Zöpfen geknotet, die an die Oberflächenproteine des Coronavirus erinnern. Sie ist gerade bei jungen Mädchen wie Leticia Bosibori beliebt. "All meine Freundinnen mögen diese Frisur", sagte die Zwölfjährige. "Sie sieht gut aus und löst sich nicht schnell."
Frisur schafft Bewusstsein für das Virus
Dabei geht es aber nicht nur um schön gestylte Haare. "Die Frisur schafft Bewusstsein über das Coronavirus und gleichzeitig spiegelt sie das Leben in diesem Ort wieder", sagte Abwala. Denn obwohl in Kenia bisher erst rund 580 Fälle von Covid-19 bestätigt wurden, leidet schon jetzt ein Großteil der Bevölkerung unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise, gerade in Slums wie Kibera. Der Name des Slums bedeutet auf Deutsch "Wald" oder "Dschungel". Viele Bewohner haben ihre Jobs verloren oder haben derzeit kaum Kunden.
Daher sind Eltern dankbar, wenn die Haare der Kinder günstig und einfach frisiert werden können. Die Corona-Frisur benötigt laut Abwala keine Chemikalien und kostet etwa soviel wie ein warmes Essen. "Selbst der Zugang zu Wasser in dieser Gegend ist ein Problem, also können sich viele Menschen keine Frisur leisten, die oft gewaschen oder behandelt werden muss", erklärt die Salon-Besitzerin.
Kommentare