Dalai Lama bat Buben, seine "Zunge zu lecken", und entschuldigt sich

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Der Dalai Lama hat sich für ein Video entschuldigt, in dem er einem Buben seine Zunge entgegenstreckt und ihn bat, diese zu lutschen.

Der Dalai Lama, das 87-jährige geistliche Oberhaupt der Tibeter, hat sich am Montag entschuldigt, nachdem Aufnahmen gezeigt hatten, wie er einen kleinen Jungen bei einer öffentlichen Veranstaltung Ende Februar bat, seine "Zunge zu lecken". In sozialen Netzwerken hatten Userinnen und User scharfe Kritik am Verhalten des Dalai Lama geübt.

"Es ist ein Videoclip im Umlauf, der ein kürzliches Treffen zeigt, bei dem ein kleiner Junge seine Heiligkeit den Dalai Lama fragte, ob er ihn umarmen dürfe", hieß es in einer Erklärung auf dem Twitter-Account des Exilführers, der 19 Millionen Anhänger hat.

"Seine Heiligkeit möchte sich bei dem Jungen und seiner Familie sowie bei seinen vielen Freunden in der ganzen Welt für die Verletzung entschuldigen, die seine Worte verursacht haben könnten."

Dalai Lama "bedauert den Vorfall"

In der Erklärung heißt es, dass das Oberhaupt "oft Menschen, die er trifft, auf unschuldige und spielerische Weise neckt, auch in der Öffentlichkeit und vor Kameras. Er bedauert den Vorfall".

Das Video, das auf Twitter bereits 1 Million Aufrufe hat, zeigt auch, wie der Friedensnobelpreisträger dem Jungen offenbar vor einem Publikum, das klatscht und lacht, einen Kuss auf die Lippen gibt, während ein Mann den Moment mit einem Handy festhält.

Der Dalai Lama, der 1959 nach einem gescheiterten Aufstand gegen die chinesische Herrschaft in Tibet nach Indien floh, wird von Peking als gefährlicher Separatist angesehen.

Seit Jahrzehnten setzt er sich weltweit für die sprachliche und kulturelle Autonomie in seiner abgelegenen, gebirgigen Heimat ein.

Heute lebt er in einem Haus neben einem Tempel in der nordindischen Stadt Dharamshala.

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