Coronavirus in Südkorea: Mehr als 500 Infektionen an einem Tag
Die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen in Südkorea ist auf mehr als 6.000 gestiegen. Am Donnerstag seien 518 weitere Fälle erfasst worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Die Gesamtzahl erreichte damit 6.248. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem neuartigen Coronavirus in Verbindung gebracht werden, kletterte um sieben auf 42.
In keinem anderen Land außerhalb Chinas, wo die Lungenkrankheit Covid-19 Ende Dezember zuerst ausgebrochen war, wurden bisher mehr Infektionsfälle gemeldet.
Sekte im Mittelpunkt
Wieder wurden die meisten der neuen Infektionen in der südöstlichen Millionen-Stadt Daegu und der umliegenden Region diagnostiziert, die im Zentrum des Ausbruchs in Südkorea stehen. Fast 4.700 Fälle wurden bisher allein in Daegu erfasst. Dort tritt die größte Häufung unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu auf, die auch Verbindungen nach China hat. Der Fokus bei den Virustests richtet sich jedoch den Behörden zufolge angesichts der raschen Ausbreitung in den Kommunen mittlerweile auf die anderen Bürger der Stadt.
Die Regierung äußerte unterdessen ihr "großes Bedauern" wegen der Entscheidung Japans, unter anderem alle Besucher aus Südkorea zwecks Eindämmung des neuartigen Coronavirus für zwei Wochen unter Quarantäne stellen. Es sei unverständlich, warum Japan diese Maßnahmen ohne vorherige Konsultation mit Seoul getroffen habe, teilte das Präsidialamt nach einem Treffen von Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrats mit. Es würden nun Gegenmaßnahmen überprüft.
Südkorea hatte am 23. Februar die höchste Warnstufe für Infektionskrankheiten ausgerufen. Seitdem versuchen die Behörden, vor allem die Ausbreitung des neuen Coronavirus im Südosten des Landes einzugrenzen.
Reisewarnung
Das österreichische Außenministerium setzt die Sicherheitsstufe aufgrund der dortigen Entwicklung des Coronavirus für Südkorea und den Iran auf die höchste Stufe hinauf - das bedeutet eine volle Reisewarnung für die beiden Länder, wie Außenministeriums-Sprecher Peter Guschelbauer der APA Freitag früh bestätigte.
Die Reisewarnung werde "aufgrund der besonders rapiden Ausbreitung des Coronavirus in diesen beiden Ländern" ausgesprochen, erklärte Guschelbauer. Das bedeutet, dass vor Reisen dorthin dezidiert gewarnt wird und Österreicher, die sich dort aufhalten, dringend ersucht werden, sich unverzüglich mit der zuständigen österreichischen Vertretungsbehörde in Verbindung zu setzen. Im Land lebenden Österreichern wird dringend empfohlen, es zu verlassen.
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