Coronavirus: 68.500 Menschen in China infiziert

Coronavirus: 68.500 Menschen in China infiziert
Während die Zahl der Infektionen auf chinesischem Boden steigt, gab es in Europa am Samstag den ersten Todesfall.

Infektionen und Todesfälle: Die Zahlen steigen ungebrochen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Sonntag mitteilte, starben an der COVID-19 genannten Lungenkrankheit erneut 142 Patienten, womit die Gesamtzahl der Opfer in China nun bei 1.665 liegt. Zudem wurden 2009 neue Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen.

Seit Ausbruch der Krankheit sind damit 68.500 Fälle in China bestätigt worden. Experten vermuten jedoch eine hohe Dunkelziffer.

Weltweit sind bisher außerhalb des chinesischen Festlands knapp 700 Infektionen und vier Todesfälle bekannt, nachdem Frankreich am Samstag das erste Opfer in Europa gemeldet hatte. Dabei handelte es sich um einen chinesischen Touristen.

"Es ist aber nach wie vor eine regionale Epidemie", betonte Gesundheitsminister Rudi Anschober im am Samstag im KURIER-Gespräch. "99 Prozent aller Erkrankungen wurden in China diagnostiziert – und davon wiederum 95 Prozent in der Provinz Hubei rund um die Stadt Wuhan, dem Zentrum des Krankheitsausbruchs."

355 Infizierte auf Schiff

In Deutschland wurden bisher 16 Infektionen bekannt. Drei Patienten verließen mittlerweile die Kliniken als geheilt. In Bayern werden noch 13 Infizierte behandelt, die in Zusammenhang mit dem Autozulieferer Webasto stehen. Dort hatte eine chinesische Mitarbeiterin das Virus eingeschleppt.

Inzwischen wurden bis Sonntag bereits 355 Menschen auf dem Schiff, das in Yokohama unter Quarantäne steht, positiv auf Sars-CoV-2 getestet, 70 mehr als am Vortag. Gesundheitsminister Katsunobu Kato gab am Sonntag die neue Bilanz bekannt. Die Infizierten werden in örtlichen Krankenhäusern behandelt. Nach Angaben des japanischen Außenministeriums sollen bis Montag alle Passagiere getestet sein, so dass die Resultate bis Mittwoch vorliegen. Bis dahin steht das Schiff unter Quarantäne.

Doch Kranke auf der "Westerdam"

Unter den in Kambodscha an Land gegangenen Passagieren der Kreuzfahrtschiffes "Westerdam" wurde unterdessen nun doch ein Coronavirus-Fall festgestellt. Eine 83-jährige Amerikanerin sei bei ihrer Weiterreise über Malaysia positiv getestet und ins Krankenhaus in Kuala Lumpur gemacht worden, teilte die malaysische Gesundheitsbehörde am Sonntag mit. Die Reederei wollte vor einer Stellungnahme zunächst weitere Tests abwarten.

Die Amerikanerin sei eine von 145 Passagieren gewesen, die über Malaysia nach Hause fliegen wollten, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Bei der Ankunft seien bei der Frau und bei ihrem Ehemann Symptome des neuen Virus festgestellt worden, weshalb sie ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Die 83-jährige werde jetzt auf der Isolierstation behandelt. Der 85-jährige Ehemann, bei dem die Tests negativ ausgefallen waren, werde im Krankenhaus überwacht.

Die "Westerdam" hatte eine Odyssee durch asiatische Gewässer hinter sich gebracht, da mehrere Länder aus Sorge vor dem Coronavirus dem Schiff das Anlegen untersagt hatten. Erst Kambodscha stimmte dem schließlich zu. Am Freitag durften schließlich die ersten von knapp 2300 Menschen in Sihanoukville das Kreuzfahrtschiff verlassen.

An Bord der "Westerdam" waren laut Reederei auch 57 Deutsche. Für sie ging die Heimreise nach Twitterangaben der deutschen Botschaft am Freitag und Samstag in Richtung Frankfurt.

Kommentare