Corona-Gefahr: Mann und Esel verhaftet
Das hatte sich Bahaa el-Din anders vorgestellt: Der 29-Jährige wollte auf seinem Esel von Gizeh nach Assuan reisen, wurde aber am Dienstag von ägyptischen Sicherheitskräften festgenommen. Keine Genehmigungen, Menschenaufläufe, wenn er mit seinem Reisegefährten durch Dörfer zog – das ist in Zeiten von Corona eindeutig zu viel des Guten.
Auch der Esel befindet sich derzeit in Haft, wie es mit den beiden weitergeht, ist noch unklar. Bahaa war erst acht Tage unterwegs gewesen, für seine Reise hatte er einen ganzen Monat veranschlagt. In Sozialen Medien wurde er dafür kritisiert, auf dem Esel zu reiten.
Der Autor dieser Zeilen hat selbst einige Eselreisen hinter und auch vor sich. Eine solche Unternehmung bedarf einer ordentlichen Vorbereitung. Sollten Sie jemals mit einem Esel unterwegs sein, benötigen Sie einen Pferdepass, diverse Impfungen (unter anderem gegen Tetanus) sowie eine amtsärztliche Bestätigung, dass das Tier fit ist. Im Fall des Falles folgende handverlesene Tipps des Autors:
Was, wenn er angreift?
Greift Sie ein Esel an, müssen Sie ein wahrlich niederträchtiger Mensch oder ein Wolf sein. Die dritte Möglichkeit wird weiter unten erklärt. Tatsächlich wurden Esel bereits im Mittelalter zum Schutz von Schafherden vor Wölfen eingesetzt, da sie keine Fluchttiere sind. Entschließt sich ein Esel zum Kampf, ist er unerbittlich. Seine scharfen Hufe können neben Knochenbrüchen auch Schnittwunden verursachen. Da Sie – sofern Sie kein Wolf sind – ein niederträchtiger Mensch sein müssen, geben wir Ihnen keine Tipps, wie Sie sich zur Wehr setzen können. Das haben Sie nicht verdient.
Sollte es sich bei Ihrem Reisebegleiter um einen Hengst handeln, meiden Sie Koppeln mit Pferden oder Eselstuten. Riecht, sieht oder hört ein Hengst weibliche Equiden, beginnt er mit dem Flehmen. Hierzu reckt er den Kopf und zieht eine hässliche Schnute. Was dann passiert, ist ebenso extravagant wie unwürdig: Er holt tief Luft und beginnt zu schreien. Gleichzeitig furzt er. Haben Sie ihn in diesem Moment am Halfter, binden Sie ihn schleunigst an den nächsten Baum. Denn in diesem Stadium wird der Esel alles unternehmen, um zum Objekt seiner Begierde zu gelangen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Lassen Sie den Esel „ausspinnen“, ehe Sie ihn wieder an den Strick nehmen.
Ist kein Baum zur Stelle, fahren Sie dem Esel in die Nase oder binden Sie einen Strick um sein Maul. Klingt hart, schützt aber auch das Tier vor sich selbst. Ein geiler Esel rennt gegen alles an, auch gegen Stacheldrahtzäune. Die Gefahr, dass er sich selbst verletzt, ist groß. Ist das Objekt seiner Begierde ein Pferd, wird dieses mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf sein Angebot eingehen. Vor allem nicht, wenn andere Pferde in der Nähe sind. Und auch wenn Esel tapfer kämpfen – Pferden sind sie nicht gewachsen.
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