Pensionist teilte Meme zu Charlie-Kirk-Attentat: 5 Wochen Gefängnis

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Laut dem Sheriff sei das Bild, das Larry Bushart auf Facebook geteilt hat, als Drohung verstanden worden. Inzwischen wurde die Anklage gegen ihn fallen gelassen.

Zusammenfassung

  • Pensionist Larry Bushart wurde nach dem Teilen eines Memes zum Charlie-Kirk-Attentat auf Facebook für fünf Wochen inhaftiert, die Anklage wurde später fallengelassen.
  • Das geteilte Meme wurde von Behörden als Drohung interpretiert, da es Angst in der Gemeinde auslöste und sich auf einen früheren Amoklauf bezog.
  • Der Fall sorgte für Schlagzeilen und Kritik, da er als Beispiel für die Einschränkung der Redefreiheit in den USA gesehen wird.

Nach mehr als einem Monat wurde der pensionierte Polizeibeamte Larry Bushart vergangenen Mittwoch aus einem Bezirksgefängnis im US-Bundesstaat Tennessee entlassen. Der 61-Jährige war festgenommen worden, nachdem er auf der Social-Media-Plattform Facebook ein Meme über die Tötung des Rechtsaußen-Aktivisten Charlie Kirk geteilt hatte. 

Kirk war am 10. September bei einer Veranstaltung im Bundesstaat Utah erschossen worden.

Bushart, auf Facebook als reger Nutzer bekannt, hatte in der Gruppe “What’s Happening in Perry County” zahlreiche Memes über Kirk gepostet. Das Meme, das schließlich zu seiner Festnahme führte, zeigte US-Präsident Donald Trump und den Satz: „We have to get over it“ („Wir müssen darüber hinwegkommen“). Der US-Präsident hatte den Satz im vergangenen Jahr nach einem Schulmassaker an der Perry High School in Iowa gesagt.

Bushart kommentierte den Beitrag mit den Worten: „Das scheint heute relevant zu sein …“

Als Drohung verstanden

Mehrere Personen hätten sich dadurch bedroht gefühlt, erklärte der zuständige Sheriff Nick Weems aus Perry County. In der Nähe befindet sich nämlich eine Schule mit einem ähnlichen Namen, die Perry County High School.

Die Ermittler seien sich zwar bewusst gewesen, dass das Meme schon lange vor Herrn Busharts Verbreitung im Umlauf gewesen sei und sich auf den Amoklauf an einer Schule in einem anderen Bundesstaat, nämlich in Iowa beziehe. "Wir wussten es", so Weems. "Die Öffentlichkeit wusste es nicht."

Und weiter: „Die Ermittler glauben, dass Bushart sich der Angst, die sein Beitrag auslösen würde, voll bewusst war und absichtlich Panik in der Gemeinde hervorrufen wollte“, erklärte Weems im September gegenüber der Zeitung The Tennessean. Bushart wurde daraufhin am 22. September festgenommen, nachdem er sich geweigert hatte, den Beitrag zu löschen.

Nach fünf Wochen folgte die Entlassung Busharts am 29. Oktober - gegen eine Kaution von zwei Millionen US-Dollar. Die Anklage gegen ihn wurde fallen gelassen.

Fall sorgte für Schlagzeilen

Nach dem Attentat auf Kirk mehrten sich Berichte über Menschen in den USA, die wegen ihrer Kommentare in den sozialen Medien ihren Arbeitsplatz verloren haben oder ausländische Staatsangehörige, denen deswegen ihr Visum entzogen wurde. 

Busharts Fall sorgte für Schlagzeilen und für scharfe Kritik. Viele werten ihn als gefährliches Beispiel für die Erosion der Redefreiheit in den Vereinigten Staaten.

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