Brände in Australien: Bereits eine Milliarde Tiere gestorben

Ein Fuchskusu mit verbrannten Ohren
Durch die Buschbrände rücken Hunderte bedrohte Arten noch näher ans Aussterben. Der Klimawandel gefährdet auch das Schnabeltier.

Von den Buschfeuern in Australien sind die Lebensräume von mehr als 300 bedrohten Tier- und Pflanzenarten betroffen. Das geht aus einer vorläufigen Einschätzung des australischen Umweltministeriums hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Insgesamt sollen die seit dem Vorjahr tobenden Bränden bereits mehr als einer Milliarde Tiere das Leben gekostet haben.

Zehntausende tote Koalas

Bei 191 Arten sei mindestens ein Drittel des insgesamt besiedelten Lebensraums von den Bränden in Mitleidenschaft gezogen worden, bei 49 davon sogar mehr als 80 Prozent. Einige Spezies rückten dadurch noch näher ans Aussterben.

Brände in Australien: Bereits eine Milliarde Tiere gestorben

Verwundeter Flughund

Die Analyse beruht auf einem Abgleich von Karten zu den Bränden und zu den Lebensräumen als bedroht geltender Tier- und Pflanzenarten. Das tatsächliche Ausmaß könne allerdings erst nach Untersuchungen in den Brandgebieten erfasst werden, hieß es.

Der am Montag vorgestellten Analyse zufolge gehören zu den betroffenen Arten neben gut 270 Pflanzenspezies 16 Säugetier-, 14 Frosch- und neun Vogelarten. Als eines der am schlimmsten betroffenen Säugetiere gilt die Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus, die es nur auf der schwer verwüsteten Känguru-Insel gibt. Dort sollen u. a. auch bis zu 50.000 Koalas verendet sein.

Auch Schnabeltiere bedroht

Laut einer aktuellen Studie bedroht der Klimawandel auch eines von Australiens beeindruckendsten Lebewesen: das Schnabeltier.

Brände in Australien: Bereits eine Milliarde Tiere gestorben

Schnabeltier

Die Zahl der eierlegenden Säugetiere drohe in den kommenden 50 Jahren um die Hälfte bis gut zwei Drittel zu schwinden, ihr Verbreitungsgebiet um ein Drittel bis zu gut der Hälfte, berichten australische Forscher im Fachmagazin Biological Conservation.

Das Schnabeltier kommt in Gewässern im östlichen Australien sowie auf der Insel Tasmanien vor. Nach Daten der Weltnaturschutzunion (IUCN) gibt es derzeit noch etwa 50 000 der Tiere.

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