Bordkarte adé? Größte Revolution am Flughafen seit 50 Jahren steht bevor

Bordkarte adé? Größte Revolution am Flughafen seit 50 Jahren steht bevor
Geht es nach der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) soll der "Journey Pass" bereits in drei Jahren Realität sein.

Stellen Sie sich vor, Sie bewegen sich durch den Flughafen – ganz ohne Bordkarte, ohne Anstehen zum Check-in, ohne Kramen nach dem Ausweis. Stattdessen: ein kurzer Blick in die Kamera, und schon öffnet sich die Tür zum Gate.

Science-Fiction? Nein – Realität in wenigen Jahren, wenn es nach der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) geht.

Journey Pass: Großer Umbruch beim Check-in-Prozess

Der klassische Check-in-Prozess am Flughafen steht vor dem größten Umbruch seit Jahrzehnten. Anstatt wie bisher eine Bordkarte – ob gedruckt oder digital – vorzuzeigen, soll künftig das Gesicht genügen. Möglich machen soll das ein neues, digitales Reisedokument: der sogenannte Journey Pass, fürs Smartphone.

Es speichert Passdaten, erkennt Gesichter und meldet Passagiere automatisch bei der Fluggesellschaft an – ganz ohne weiteres Zutun. Der klassische Check-in-Prozess entfällt. Der Pass informiert bei Verspätungen oder verpassten Flügen über Alternativen und wird so zum persönlichen Reiseassistenten.

Veränderung bringt Herausforderungen mit sich

Valérie Viale vom führenden IT-Unternehmen der Reisebranche Amadeus zeigt sich gegenüber der britischen Times überzeugt: „Was hier geplant ist, sind die bedeutendsten Veränderungen in der Luftfahrt seit einem halben Jahrhundert.“

Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Wartezeiten, schlankere Prozesse, ein reibungsloses Reiseerlebnis. Doch so elegant die Vision auch klingt – sie bringt neue Herausforderungen mit sich.

In drei Jahren soll Journey Pass Realität sein

Eine Gesichtserkennung am Flughafen weckt Datenschutzbedenken. Amadeus versichert jedoch, dass biometrische Daten nach dem Scan binnen 15 Sekunden gelöscht werden – dauerhaft gespeichert werde nichts.

Die Umsetzung ist allerdings kein Selbstläufer. Flughäfen weltweit müssten ihre Infrastruktur grundlegend modernisieren, um den Journey Pass überhaupt einsetzen zu können. Ob – und wie schnell – das gelingt, ist derzeit noch offen. Während Amadeus-Manager Decius Valmorbida von einer sieben- bis achtjährigen Übergangszeit ausgeht, gibt sich die ICAO deutlich ambitionierter: In drei Jahren soll der Journey Pass Realität sein. 

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