Bimsstein-Teppich als Hoffnung für das Great Barrier Reef

Das berühmteste Riff der Welt
Das Korallenriff ist in „sehr schlechtem Zustand“. Ein Natur- Phänomen könnte für Entspannung sorgen.

Beim Ausbruch eines Unterwasser-Vulkans in der Nähe von Tonga Anfang August entstand Bims aus der abgekühlten Lava. Dieser Stein-Teppich, den Segler erst vor wenigen Tagen entdeckt haben, treibt geradewegs auf das australische Great Barrier Reef zu. Biologen haben die Hoffnung, dass sich in den leichten Steinen mit vielen Luftblasen Meereslebewesen wie Korallen ansiedeln und dem weltberühmten Riff helfen, sich zu erholen.

Allerdings wird es noch etwa ein halbes Jahr dauern, bis der Steinteppich dort ankommt.

Die australische Regierung hat den Zustand des Riffs erstmals auf „sehr schlecht“ herabgestuft. Bei der letzten Bleiche starben in einigen Teilen des 2300 Kilometer langen Riffs vor der Ostküste Australiens bis zu 90 Prozent der Korallen.

„Der geballte Druck, vor allem durch den Klimawandel, zusammen mit der Zeit, die für die Erholung der wichtigsten Lebewesen, Arten und Prozesse des Ökosystems notwendig ist, haben zu einer fortgesetzten Verschlechterung der Gesundheit des Great Barrier Reef geführt. Sogar mit den jüngsten Initiativen, das Riff zu managen, um die Bedrohung zu verringern, und die Widerstandskraft zu erhöhen, ist der Ausblick für das Riff sehr schlecht“, sagte Ian Poiner, der Chef des Verwaltungsrates der Regierungsbehörde für den Marinepark, in dem das Riff liegt.

Der Bericht spricht von einem „Zeitfenster“, das zur Rettung bleibe. Die Regierung von Queensland schätzte, dass in einem Zeitraum von zehn Jahren etwa 16 Milliarden Dollar zum Schutz des Riffs benötigt würden. Als Weltnaturerbe steht das Great Barrier Reef unter dem Schutz der Vereinten Nationen.

Kritiker behaupten, dass Australien diesen Bericht so knapp vor dem Klimagipfel in New York veröffentlichte, um Geld zu erhalten. Der Bericht erscheint alle fünf Jahre.

Kohleabbau gefördert

Der liberal-konservative australische Ministerpräsident Scott Morrison steht wegen seiner Kohlepolitik in der Kritik. Seine Regierung prüft derzeit die Verlängerung der Betriebslizenz für ein altes Kohlekraftwerk, das sein Betreiber eigentlich abschalten wollte. Denn es geht um Arbeitsplätze. Und die Regierung erteilte eine Genehmigung für eine der größten Kohlegruben der Welt. Scott Morrison war mehrere Jahre Minister für Einwanderung und Grenzschutz und vertritt da eine harte Linie mit Haft für Einwanderer. Als Umweltschützer ist er bisher wenig aufgefallen.

Bimsstein-Teppich als Hoffnung für das Great Barrier Reef

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