Bademeister haben die Hitze jetzt satt

Massenstreit im Freibad
In Deutschland und Frankreich muss die Polizei immer öfter zum Einsatz in die Schwimmbäder ausrücken, denn die Menschen streiten.

In Grenoble wurden trotz der Hitze zwei Bäder geschlossen, weil die Bademeister die Sicherheit der Gäste nicht mehr gewährleisten konnten. In den Bädern hatte es Aktionen einer Bürgerrechtsgruppe gegeben, die Muslimas eine Abkühlung im Burkini ermöglichen wollten. Der Ganzkörperanzug, der auch den Kopf bedeckt, ist aber aus hygienischen Gründen in den meisten Bädern Frankreichs verboten.

Deshalb weichen viele Muslimas in grenznahe deutsche und Schweizer Bäder aus – wo es ebenfalls zu heftigen Auseinandersetzungen kommt. Im Freiburger Loretto-Damenbad, dem einzigen Damenbad Deutschlands, verlangten Muslimas, die busweise aus dem Elsass anreisten, die Abschaffung des männlichen Badepersonals. Heute amtiert eine Bademeisterin neben dem Bademeister. Doch die heftig geführten Diskussionen nehmen auch durch schärfer formulierte Schwimmbadregeln kein Ende.

„Hitzestress“ diagnostizierte die Polizei am Montag über einen Großeinsatz in Bad Sobernheim in Rheinland-Pfalz. Am Sonntag war die Kapazität des Bades mit 1.500 Besuchern bereits erreicht gewesen. Dennoch drängten immer mehr Menschen bei 39,3 Grad durch die Eingangskontrolle, ohne zu bezahlen. Erst die Besatzungen von drei Einsatzwagen konnten die Gemüter beruhigen. Anzeigen gab es keine.

Pool lässt Balkon einstürzen

Unter dem Gewicht eines prall gefüllten Plantschbeckens mit drei Metern Durchmesser und 70 Zentimetern Höhe ist ein Holzbalkon

in Stuttgart zusammengebrochen. Sechs Menschen stürzten vier Meter in die Tiefe. Einer musste ins Spital. „Das Gewicht eines prall gefüllten Pools unterschätzt man“, sagte die Polizeisprecherin.

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