Autopsie: Tyre Nichols starb durch Gewalt bei US-Polizeieinsatz

FILE PHOTO: Family members of Tyre Nichols hold a news conference in Memphis
Der 29-Jährige war zu Jahresbeginn in Memphis bei einer Verkehrskontrolle von Polizisten brutal zusammengeschlagen worden.

Ein in Memphis nach einer brutalen Polizeikontrolle ums Leben gekommener schwarzer US-Amerikaner, Tyre Nichols, ist laut Gerichtsmedizinern durch "stumpfe Gewalteinwirkung" am Kopf gestorben. Es habe sich um eine Tötung gehandelt, stellten die Forensiker in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Autopsiebericht fest, der mehreren US-Medien vorliegt.

Der 29-Jährige war am 7. Jänner in Memphis bei einer Verkehrskontrolle von Polizisten brutal zusammengeschlagen worden und drei Tage später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

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Der Fall löste Proteste aus

Bei der Autopsie vom 11. Jänner seien unter anderem Verletzungen an Kopf und Nacken, innere Blutungen im Gehirn und weitere Blutergüsse und Prellungen am restlichen Körper festgestellt worden. Nichols habe Alkohol im Blut gehabt - die Konzentration habe aber deutlich unter der im Bundesstaat Tennessee zulässigen Promillegrenze gelegen, hieß es in der New York Times. Der 29-Jährige sei von der Polizei wegen Trunkenheit am Steuer angehalten worden.

Der Fall löste Proteste aus und fachte die Debatte über Polizeigewalt in den USA neu an. Die fünf ebenfalls schwarzen Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, wurden entlassen und angeklagt. Ihnen wird unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen - das entspricht in Tennessee einer Zwischenstufe zwischen Mord und Totschlag. Die Ex-Polizisten plädierten im Februar auf nicht schuldig.

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US-Polizei in der Kritik

Nichols Familie hatte bereits im Jänner Ergebnisse einer selbst in Auftrag gegebenen Autopsie veröffentlicht. "Wir wissen jetzt, was wir damals wussten", teilten die Anwälte der Familie in Bezug auf den Bericht der Gerichtsmedizin mit.

In den USA steht die Polizei seit langem in der Kritik, weil ihr übermäßig brutale und teils rassistisch motivierte Gewaltanwendung vorgeworfen wird. In der Vergangenheit lösten derart aus dem Ruder gelaufene Einsätze wiederholt heftige Proteste aus. So führte die Tötung des Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 zu landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt.

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