Attentäter Anis Amri war Teil von Terrornetzwerk

Der Berlin-Terrorist schmiedete Anschlagspläne mit anderen Dschihadisten. Die Verbindungen reichten wohl bis zu den Paris-Hintermännern.

Anis Amri war der Mann hinter dem islamistischen Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche am 19. Dezember 2016. Drei Tage später wurde der Attentäter in Italien erschossen.

Der Tunesier soll allerdings auch mit anderen extremistischen Anhängern des Islamischen Staates (IS) in Europa eng vernetzt gewesen sein, berichtet nun das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Laut Ermittlern in Deutschland, Frankreich und Belgien reichen die Verbindungen bis zu den Hintermännern der Anschläge von Paris im Jahr 2015. Das Magazin beruft sich auf Unterlagen des deutschen Generalbundesanwalts und des Bundeskriminalamts.

Nach Überzeugung der Ermittler entwarf Amri mehrfach Terrorpläne mit anderen Dschihadisten. Außerdem stand er im Jahr vor dem Anschlag von Berlin in Kontakt mit vier Mitgliedern des IS in Libyen.

Berlin, Paris, Brüssel

„Wir sollten in Berlin, Paris und Brüssel zuschlagen", sagte der französische Terrorverdächtige Clément Baur in heimlich aufgezeichneten Gesprächen im Gefängnis. Baur und Amri kannten sich laut Spiegel aus einer radikalen Berliner Moschee.

In Vernehmungen gab der Franzose zu, mit Amri über einen möglichen Anschlag in Deutschland gesprochen zu haben. Der Lkw-Anschlag in Nizza vom Sommer 2016 mit 86 Toten habe Anis Amri "fasziniert".

Am Abend des 19. Dezember 2016 raste Amri mit einem Sattelzug in eine Menschenmenge nahe der Berliner Gedächniskirche.

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