Amazonas-Synode für ausnahmsweise Priesterweihe von Verheirateten
Die Bischofssynode im Vatikan hat sich für die Priesterweihe von verheirateten Männern in regionalen Ausnahmefällen ausgesprochen. Die Mehrheit der Teilnehmer des Bischofstreffen zu Problemen in der Amazonas-Region stimmte am Samstag in Rom für den Vorschlag, "geeignete und anerkannte Männer" in dem Regenwaldgebiet zu Priestern weihen zu können, auch wenn sie eine Familie haben.
Einige Teilnehmer hätten sich auch dafür ausgesprochen, dieses Thema auf "universaler" Ebene anzugehen, heißt es in dem Abschlussdokument. Der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn bewertete den Vorschlag in einem Gespräch mit Kathpress positiv. Er gab zugleich aber zu bedenken, dass es an Papst Franziskus liege, "wie er diesen Vorschlag der Synode aufgreift und welche weiteren Wege daraus beschlossen werden". Auch der österreichisch-brasilianische Bischof Erwin Kräutler zeigte sich laut Kathpress zufrieden mit dem Ergebnis der Synode, die "sehr gut gearbeitet" habe.
In dem mit 128 zu 41 Stimmen beschlossenen Abschlussdokument wird ausdrücklich betont, dass durch den Vorschlag zu den "viri probati" nicht der Zölibat - also die Pflicht zur Ehelosigkeit von Priestern - infrage gestellt wird. Eine Synode fasst keine verpflichtende Beschlüsse, sondern gibt dem Papst lediglich Empfehlungen. Dieser verfasst dann ein eigenes Schreiben dazu. Franziskus beendet am Sonntag die Amazonas-Synode nach drei Wochen von Beratungen, in deren Zentrum vor allem der eklatante Priestermangel in dem riesigen Urwaldgebiet stand.
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