Alec Baldwin: "Ich habe nicht abgedrückt"

Alec Baldwin
Vor sechs Wochen starb die Kamerafrau am Dreh. Die tödliche Patrone war vermutlich Teil einer Lieferung vom Vater der Waffenmeisterin.

 Zu den mysteriösen Ungereimtheiten rund um den Tod der Hollywood-Kamerafrau Halyna Hutchins (42) bei Dreharbeiten in New Mexico hat der Todesschütze Alec Baldwin jetzt eine weitere beigesteuert. In seinem ersten, emotional sehr intensiven Fernseh-Interview nach der Tragödie sagte der Film-Star dem US-Sender ABC: „Ich habe nicht abgedrückt. Ich habe den Abzug nicht bedient.“ Unter Tränen fügte der 63-Jährige gegenüber Star-Moderator George Stephanopoulos hinzu, er würde „niemals mit einer Waffe auf eine Person zielen“.

Gefährlicher Vintage-Revolver

Eine plausible Erklärung dafür, wie sich der tödliche Schuss aus einem Vintage-Revolver lösen konnte, den Baldwin in Vorbereitung einer Szene zu dem Western-Streifen „Rust“ erwiesenermaßen in der Hand hielt und von dafür zuständigen Mitarbeitern überreicht bekam, gab der Schauspieler nicht. Auf mehrfaches Nachfragen sagte Baldwin, dass eine dritte Person die Waffe mit scharfer Munition geladen haben müsse.

Waffen-Experten erklärten, dass die benutzte Requisiten-Waffe schon bei leichtestem Druck auf den Abzugshahn losfeuern könne.

Die Staatsanwaltschaft konzentriert sich offenbar jetzt auf diese Theorie, die der Waffenexperte Seth Kenney den Ermittlern nahegebracht hat. Er glaubt zu wissen, wie die scharfe Patrone an den Drehort gelangt sein könnte. Der 51-Jährige, der in Albuquerque/New Mexico eine Firma für Waffenbedarf betreibt und mit der Serie „The Walking Dead“ sowie dem Tarantino-Film „Django Unchained“ zu tun hatte, habe sich selbst bei den Behörden gemeldet.

Teil einer Munitionslieferung

Laut Kenney sei die Unglückspatrone vermutlich Teil einer Munitions-Lieferung gewesen, die er vor Jahren von dem in Hollywood bekannten Waffen-Experten Thell Reed bekommen habe. Reeds Tochter, Hannah Gutierrez-Reed, war bei den Dreharbeiten für den Western „Rust“ die zuständige Waffenmeisterin.

Die junge Frau weist alle Anschuldigungen, wonach sie die spätere Tatwaffe nicht sorgfältig genug geprüft und gewartet habe, zurück. Unterdessen muss Alec Baldwin als Mitproduzent des Films, der nie in die Kinos kommen wird, mit Zivilklagen verschiedener Mitarbeiter am Drehort rechnen, die sich über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert hatten.

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