Absurde Transporte: Schweizer Bergluft für Asien

Symbolbild
Drei Unternehmen wurden am Montag für einen Preis nominiert, der "besonders absurde Transportpraktiken" auszeichnet.

Das Schweizer Unternehmen Swiss Air Deluxe hat dieses Jahr besonders gute Chancen den "Teufelsstein" zu gewinnen. Das ist ein Preis für "besonders absurde Transportpraktiken", ins Leben gerufen vom Schweizer Verein Alpen-Initiative, der sich für umweltfreundlicheren Güterverkehr einsetzt. Swiss Air Deluxe wurde deshalb nominiert, weil es eine Spraydose mit neun Litern "Bergluft" herstellt, die etwa 20.000 Kilometer nach Asien exportiert wird.

Das Unternehmen nimmt die Nominierung zur Kenntnis. Swiss Air Deluxe mache mit seinem Produkt die Marke Schweiz bekannt und auch deren Werte, etwa saubere Luft, sagte Gründer Markus Klinkmüller der dpa. "Auf dem Transport nach Asien werden Überkapazitäten der Schiffe auf dem Rückweg genutzt." Die Luft aus der Dose wird über den Deckel wie mit einer Atemmaske eingeatmet und soll gegen Müdigkeit helfen.

Schinken, der die Alpen überquert

Ebenfalls nominiert ist die Schweizer Supermarktkette Migros wegen eines Wassers aus Norwegen, das 1.500 Kilometer zurücklegen muss. Migros sagt, mehr als 60 Prozent des Wassers in seinen Läden stamme aus heimischen Quellen. "Die Migros ist ein Vollsortimentsanbieter, insofern führen wir auch Produkte, die nicht allen Ansprüchen gerecht werden."

Der dritte Preisanwärter im Bunde ist zuletzt der deutsche Diskonter Aldi, wo ein bestimmter Schinken von Schweinen aus den Niederlanden in Italien und Österreich verarbeitet wird, bevor er in die Schweiz kommt. Aldi beteuert, die Transportzeiten und Beladung der Transportfahrzeuge seien optimiert, um die Zahl und Dauer der Transporte so gering wie möglich zu halten.

Per Online-Voting sollen Verbraucher nun entscheiden, wer der größte Umweltsünder ist. Gleichzeitig lässt der Verein Alpen-Initiative über den Preis "Bergkristall" für besonders lokale und transparente Transportwege abstimmen.

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