5.000 Euro Schaden wegen Selfie: Tourist kletterte auf Neptunbrunnen

5.000 Euro Schaden wegen Selfie: Tourist kletterte auf Neptunbrunnen
Ein 22-jähriger Deutscher wollte ein Selfie auf dem Neptunbrunnen in Florenz machen.

Die Respektlosigkeit von Touristinnen und Touristen gegenüber Monumenten und Denkmälern sorgt weiterhin für Aufregung in Italien. Ein 22-jähriger deutscher Tourist ist auf den Neptunbrunnen auf der Piazza della Signoria im Zentrum von Florenz geklettert, um ein Selfie zu machen. Wie die Gemeinde Florenz in einer Mitteilung am Montag erklärte, wurde das rechte Vorderbein des Pferdes, einer Figur des Brunnens, beschädigt.

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Außerdem wurde bei Kontrollen festgestellt, dass sich im oberen Bereich eines Wagens aus rotem Marmor ein dreieckiger Teil gelöst hat. Der Schaden wird von den Fachleuten der Gemeinde auf etwa 5.000 Euro geschätzt.

Der Tourist war in der Nacht auf Montag über den Zaun des Neptunbrunnens gesprungen. Danach kletterte er auf das Bein des Pferdes, gelangte zum Sockel des Wagens und kehrte zurück, nachdem er sich von seinen Freunden fotografieren ließ. Auf dem Weg nach unten setzte er seinen Fuß erneut auf das Bein des Pferdes und beschädigte es. Der 22-Jährige wurde dank der Videoüberwachungsaufzeichnungen gefunden und angezeigt.

Video löste Empörung aus

Zwei Jugendliche hatten vor zehn Tagen die Kopie der Statue von Michelangelos Meisterwerk David auf dem Piazzale Michelangelo in Florenz bestiegen. Ein Bursch und eine junge Frau wurden gefilmt, während sie auf den Sockel der Statue kletterten und sich dann an die Beine des David anklammerten. Das Video wurde auf Sozialen Netzwerken veröffentlicht und löste Empörung aus.

Die Statue befindet sich auf dem Piazzale Michelangelo, von dem man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt Florenz genießt. Das Original der David-Skulptur, die Michelangelo aus einem einzigen Marmorblock schuf, wird seit 1873 in der Galleria dell'Accademia aufbewahrt.

Sie zeigt den biblischen David in dem Moment, in dem er mit der Steinschleuder den Kampf gegen den Riesen Goliath aufnehmen will.

Zuletzt gab es immer wieder Debatten in Bezug auf Vorfälle bei Monumenten mit Touristen. Zwei deutsche Urlauber wurden am Mittwoch angezeigt, nachdem sie die Säulen des berühmten Vasari-Korridors in Florenz, der die Gemäldegalerie Uffizien mit dem Palazzo Pitti verbindet, beschmiert hatten. Die jungen Männer sollen auf insgesamt sieben Säulen des historischen Gangs die Buchstaben und Zahlen "DKS 1860" mit schwarzer Farbe gemalt und zudem den Innenbereich beschmiert haben. Anhand von Videoaufnahmen von Überwachungskameras in der Gegend konnten sie identifiziert werden.

Auch wurden Italienreisende unlängst dabei erwischt, wie sie die Anfangsbuchstaben ihres Namens in eine Wand im Kolosseum in Rom ritzten. Die Vorfälle hatten die Empörung von Kulturminister Gennaro Sangennaro ausgelöst.

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