2.800 Tonnen schwedischer Atommüll im Baltischen Meer versenkt
Rund 2.800 Tonnen inkorrekt gelagerten radioaktiven Mülls wurden in der Nähe des schwedischen AKW Forsmark entdeckt. Der Müll stammt nach einem Bericht von Swedish Television (SVT) aus der medizinischen und militärischen Industrie und wurde im Rahmen einer Bestandsinspektion circa 60m unter dem Meeresgrund des Baltischen Meeres entdeckt. Die Tonnen stammen vermutlich aus den 1970ern oder 1980ern und wurden in einem Lager für schwach- und mittelradioaktiven Müll gefunden. Obwohl von den Fässern akut keine Gefahr ausgeht, kann sich das zukünftig ändern. Deshalb muss mittelfristig unbedingt eine korrekte und sichere Lagerung gefunden werden.
Nuklearenergie ist ein sensibles Thema in Schweden. Die Regierung hat eine umfassende und unmittelbare Überprüfung angeordnet. Der schwedische Umwelt- und Klimaminister Per Bolund der Grünen hat SVT gegenüber bestätigt, dass hier unverantwortlich gehandelt wurde.
Peter Selting vom Swedish Nuclear Fuel Management versicherte, dass es keine Anzeichen für weiteren Nuklearabfall in ähnlichem Ausmaß gibt.
Die Regierung muss sich nun einen guten Plan für die finanzielle Abwicklung und sichere Lagerung des radioaktiven Mülls überlegen.
Besorgte Stimmen
Von den österreichischen Grünen sagt Anti-Atom-Sprecher Martin Litschauer: „Die nahe der schwedischen Ostsee aufgetauchten Fässer mit radioaktiven Müll aus den 70er- und 80er-Jahren machen deutlich, dass sich die Atomindustrie seit Jahrzehnten nicht ausreichend um das Problem des Atommülls kümmert. Auch die Endlagerung ist nach wie vor ungelöst. Deshalb muss der Atomausstieg rasch abgeschlossen werden und der Atommüll sicher verstaut werden. Weder in Schweden, noch in Fukushima oder wo anders auf der Welt können wir uns leisten, unsere Ozeane zu gefährden.“
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