"Weitere Opfer möglich"

"Weitere Opfer möglich"
Unbekannte drehten Schrauben in Autoreifen von Lehrern des Fadinger-Gymnasiums.

Bisher unbekannte Täter haben in den vergangenen Wochen Schrauben in die Autoreifen von fünf Lehrern des Gymnasiums Fadingerstraße in Linz gedreht. Einer der betroffenen Pädagogen hätte als Folge dieses Anschlags sogar beinahe einen Verkehrsunfall verursacht. Da er zu wenig Luft in den Reifen hatte, kam er ins Schleudern und konnte nur mit Mühe einen Zusammenprall mit dem Gegenverkehr verhindern.

"Es muss aufhören"

"Erst als dieser Vorfall bekannt wurde, haben sich vier weitere Kollegen gemeldet, die beim Wechseln ihrer Winterreifen ebenfalls Schrauben entdeckt haben. Theoretisch kann es noch weitere Opfer geben", sagt Schuldirektor Reinhard Pichler. In seiner Laufbahn kann er sich an nichts Vergleichbares erinnern. Schüler und auch alle Eltern wurden mittels Brief über die Angelegenheit informiert. Dass es sich bei den Tätern zwangsläufig um Schüler handelt, glaubt Pichler nicht. "Wir wollen jetzt nur mehr, dass diese Aktionen aufhören."

Die betroffenen Lehrer erstatteten Anzeige bei der Kriminalpolizei, die seit 4. April ermittelt. "Wir haben die Polizei schon mehrmals am Parkplatz gesehen", erzählen drei Schüler der siebten Klasse im Gespräch mit dem KURIER. Über die Tat schütteln die Jugendlichen den Kopf. "Wir haben nicht gewusst, dass es so dumme Leute gibt."

Die Direktion ersucht die Schüler um Zusammenarbeit. "Die Kinder sind viel am Schulhof unterwegs. Sie können uns bei der Aufklärung helfen", betont Pichler. Alle Lehrkräfte und Parkplatzbenützer seien dazu angehalten, ihren Reifendruck vermehrt zu kontrollieren. Darüber hinaus führt Schulwart Helmut Wimmer, der bereits Schrauben gefunden hat, Kontrollgänge am Schulhof durch. Er ist sich ziemlich sicher, dass die Täter in den Abendstunden zugeschlagen haben. "Ich glaube nicht, dass die Schrauben unter Tags in die Reifen gekommen sind. Hier ist die Gefahr zu groß, gesehen zu werden", meint Wimmer.

Satte Strafen

In die Kategorie "Lausbubenstreich" fallen die Reifenmanipulationen nicht. Laut Philip Christl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, sind die Vorfälle jedenfalls strafrechtlich relevant. Die Polizeibeamten ermitteln vorerst wegen Sachbeschädigung. "Es kommt auf den Vorsatz des Täters an. Theoretisch reicht die Bandbreite von einfacher Sachbeschädigung über Körperverletzung bis zum versuchten Mord."

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