Wahlkampf: Bürgermeisterin trat vor türkischen Nationalisten auf

Stadtchefin Oppitz-Plörer war bei umstrittenem Verein zu Gast
Die Bürgermeisterin stellte sich in der Vergangenheit stets gegen rechte Umtriebe und verweist auf ihr Engagement

Für die FPÖ Tirol ist es im Wahlkampf-Finish ein gefundenes Fressen. Parteichef Markus Abwerzger ortet in einem Wahlkampfauftritt von Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer einen „veritablen Politskandal“. Sie betreibe "Wahlkampf im ultranationalistischen türkischen Milieu", kritisierte Abwerzger. Vergangenen Sonntag war die Bürgermeisterin beim Verein „Innsbruck Türk Kültür Dernegi“ zu Gast. Und dort wird, wie KURIER-Recherchen belegen, offen mit den faschistischen Grauen Wölfen und der rechtsextremen türkischen Partei MHP sympathisiert. Noch am Tag des Auftritts der Bürgermeisterin postete einer der Funktionäre Bilder von Mitgliedern, die in dem Vereinslokal offenbar vor oder nach dem hohen Besuch den „Wolfsgruß“ zeigen.

Sie werde das prüfen lassen, erklärte Oppitz-Plörer auf Anfrage und meinte: „Meine Position zu solchen Dingen ist aus der Vergangenheit klar.“ 2017 unterstützte sie etwa die Absage eines Konzerts in Innsbruck, das die Dachorganisation des Vereins organisiert hatte und das unter dem Verdacht der Polit-Propaganda für die Grauen Wölfe stand. 2013 verhinderte Oppitz-Plörer, dass ein Treffen schlagender Burschenschafter in der Innsbrucker Messehalle, die der öffentlichen Hand gehört, stattfinden konnte. Der Vertrag wurde aufgekündigt. Die deutschnationalen Burschenschafter aus dem stramm rechten Eck mussten sich andere Räumlichkeiten suchen. Kritik am Vorgehen der Bürgermeisterin kam damals von der FPÖ.

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