Pedibus: Der Schulbus auf zwei Beinen

Pedibus: Der Schulbus auf zwei Beinen
In Salzburg wurde im vergangenen Schuljahr für Erstklassler das Projekt Pedibus eingeführt. Der Pedibus ist ein Schulbus auf Füßen.

Viele Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto in Kindergarten oder Schule, der Anteil der Zu-Fuß-Geher nimmt stetig ab. Auch in Salzburg, eigentlich eine Stadt der kurzen Wege. Das ist nicht nur ein Nachteil für die Umwelt: "Die Kinder lernen auch nicht mehr, die Gefahren im Straßenverkehr einzuschätzen", betont Sigrid Benesch, Direktorin der Volksschule im Stadtteil Gnigl. Sie hat darum im vergangenen Schuljahr für Erstklassler das Projekt "Pedibus" eingeführt.

Das ist freilich kein richtiger Bus, sondern eben ein "Schulbus auf Füßen". Die Kinder gehen zu Fuß und werden von einem Erwachsenen begleitet. "Wie ein Bus folgt auch der Pedibus einer Linie und hat einen Fahrplan", erklärt Benesch. "Die Kinder steigen an fixen Haltestellen zu und gehen mit."

War es im Vorjahr noch eine Route, die geführt wurde, werden es heuer bereits drei sein. "Der Pedibus läuft von Schulbeginn bis Allerheiligen, an allen Schultagen der Woche", betont Benesch. "In dieser Zeit sollen die Kinder lernen, wie sie den Schulweg alleine bewältigen können und wo Gefahren lauern." Der Vorteil: Die Taferlklassler üben nicht nur das richtige Verhalten im Straßenverkehr, sie entwickeln auch Eigenverantwortung und haben die Bewegung, die in der Schule immer stärker zu kurz kommt. "Die Begeisterung der Kinder über mitunter eine halbe Stunde Anmarsch ist zwar nicht immer groß, die Kinder sind aber fitter und zeigen auch mehr Elan im Unterricht", ist sich Benesch sicher.

Allerdings ist es nicht so einfach, "Chauffeure" für den Bus zu finden, auch weil die Verantwortung groß ist: "Bislang waren es immer Mütter von Schülern, die sich zur Verfügung gestellt haben." Für sie gibt es dafür eine Schulung von der Polizei - zudem schließt der Magistrat eine Haftpflichtversicherung für sie ab.

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