Experten: Den besten Schulweg aussuchen

Experten: Den besten Schulweg aussuchen
Der kürzeste Weg in die Schule ist nicht automatisch der sicherste. Experten mahnen vor Schulbeginn ein: "Üben, üben, üben."

Pass auf" und "Sei vorsichtig". Das geben Eltern ihren Kindern gerne mit auf den (Schul-)Weg, aber das sei zu wenig, betont Peter Felber von der steirischen Dependance des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. "Das enthält keine nützlichen Informationen oder konkrete Anweisungen, wie ein Kind handeln soll."

Kurz vor Schulbeginn mahnen Experten wieder eindringlich: "Üben, üben, üben Sie den Schulweg mit Ihrem Kind." Auch, wenn es kein Taferlklassler mehr ist. Denn gerade größere Kinder würden häufiger Opfer von Schulwegunfällen als die ganz kleinen. 52 steirische Kinder wurden im Vorjahr verletzt, 2009 waren es 37, 2008 gar 67.

Autorität

Die Grazerin Karin H., 42, hat ihre Tochter Viola zwei Wochen lang begleitet, als sie im Vorjahr in die erste Klasse kam. In einer Stunde war auch ein Polizist eingeladen, der den Erstklässlern Tipps gab. "Das ist notwendig", glaubt H., "Ein Polizist ist eine Autoritätsperson und bei der Mama hört man oft nur mit einem Ohr zu."

Dennoch predigte auch die Grazerin ihrer Jüngsten, wie sie sich verhalten müsse. Sie empfiehlt Eltern, doch auch zu spionieren, sobald die Kinder alleine unterwegs sind. "Ich bin einmal mit gebührendem Abstand hinter Viola hergegangen, da war sie gerade mit einem Freund unterwegs. Und dann war ich völlig perplex: Der Bub geht bei Rot über die Straße und die Viola geht mit", erinnert sich die Grazerin. Danach habe sie natürlich mit dem verdutzten Kindern geschimpft. "Ich habe ihnen Horrorszenarien aufgezeigt. Manchmal hilft eben nur noch schwarze Pädagogik", schmunzelt Karin H.

Die Grazerin suchte den Schulweg für ihre Kinder gezielt aus: Zebrastreifen, Ampel, Schülerlotse. Experte Felber lobt so eine Vorgangsweise ausdrücklich. "Eltern sollten immer den sichersten Schulweg auswählen. Das muss dann aber nicht immer der kürzeste sein."
Außerdem müsse Kindern klar gemacht werden, dass sich nicht jeder Verkehrsteilnehmer an die Regeln halte. "Viele Fahrzeuglenker halten nicht vor einem Schutzweg an. Und man muss auch dem Kind erklären, dass Grün bei einer Ampel alleine nicht reicht und es auch dann immer noch auf beide Seiten schauen muss, ob ein Auto kommt."

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