Verkehr: „Das Chaos ist vorprogrammiert“

Verkehr: „Das Chaos ist vorprogrammiert“
Aus für die umstrittene Mittagsregelung. Kritik am neuen Konzept für die Altstadt.

Es war das Aufreger-Thema des vergangenen Sommers: Um der drohenden Verkehrslawine in der Festspielstadt im Sommer entgegen zu wirken, beschloss die Stadtregierung, die Altstadt fünf Wochen lang von Montag bis Freitag für den Individualverkehr dicht zu machen, sprich: Von 10 bis 14 Uhr war ein Teil der City nur für Öffis, Fahrräder, Taxis bzw. Anrainer befahrbar („Mittagsregelung“).

Die Händler und Gastronomen protestierten, der Boulevard schrie laut „Altstadtsperre“ – und die Tagestouristen aus Salzburg-Umgebung bzw. Bayern blieben verunsichert daheim. Die Folge: Angeblich 3,5 Millionen Euro Umsatzeinbußen.

So war man sich einig: 2013 soll alles anders werden. Nur wie, darüber schieden sich die Geister. Während Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) die Mittagsregelung am liebsten auf das ganze Jahr ausgedehnt hätte, ruderte SPÖ-Bürgermeister Heinz Schaden – ursprünglich ein Befürworter – zurück. Gemeinsam mit der ÖVP beschloss er Mitte Juni ein Verkehrskonzept, das erst im Herbst umgesetzt werden soll – und an dem Kritiker kein gutes Haar lassen.

Die „Mittagsregelung“ ist jedenfalls Geschichte. Wer will, kann auch diesen Sommer durch die Altstadt stauen. Weiterhin gültig ist die „Schlechtwetterverordnung“; vom 1. Juli bis 31. August werden Besucher bei Regen bereits am Stadtrand auf Park&Ride-Plätze umgeleitet. Die Griesgasse wird künftig nur noch für den öffentlichen Verkehr befahrbar sein; der Individualverkehr soll am Kai entlang geführt werden. Planungsstadtrat Padutsch ist sauer. „Diese Regelung ist katastrophal und bringt nur Stau“, sagt er. „Das Chaos ist vorprogrammiert.“

Kommentare