Tiroler Luegbrücke wird geprüft: Bis April teils einspurig
Die sanierungsbedürftige Luegbrücke auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) wird im April einer Hauptprüfung unterzogen. Während dieser Zeit gibt es bis zum Monatsende "teilweise und abwechselnde Einspurigkeiten", teilte der Autobahnbetreiber Asfinag am Mittwoch mit. Die Erkenntnisse bieten dann die Grundlage für die "Zeit der möglichen Einspurigkeit" ab 2025.
"Wir wissen, dass die bestehende Luegbrücke dringend neu errichtet werden muss, darauf weisen wir seit Jahren hin. Die Hauptprüfung wird jetzt aber Klarheit über die aktuelle Statik sowie den Zustand der einzelnen Brückenteile bringen", sagte Asfinag-Geschäftsführer Alexander Walcher. Bei dem "Check" werde jedes Brückenteil an Ort und Stelle unter die Lupe genommen - daher werde auch eine einspurige Führung nötig. Die Luegbrücke verfüge aber bereits jetzt über eine "umfassende Sensorik", die den Brückenzustand "permanent überwacht". Dadurch sei die Luegbrücke die "aktuell wohl bestüberwachte Brücke in ganz Europa", hieß es.
Die genauen Pläne
Konkret wird von 3. bis voraussichtlich 12. April in Fahrtrichtung Brenner nur eine Spur zur Verfügung stehen. In Richtung Innsbruck soll es dann von 10. bis 30. April so weit sein.
Nach Abschluss der Prüfung erhält der Autobahnbetreiber "einen finalen Bericht, der uns Aufschlüsse über alle weiteren Maßnahmen und vor allem über den Zeitplan dieser Schritte geben wird", kündigte Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele an. Eine Arbeitsgruppe werde dann ein "finales Maßnahmenpaket für die Zeit der Einspurigkeit im Detail" erarbeiten.
Umstrittenes Projekt
Um die Zukunft der in den 1960er-Jahren erbauten Luegbrücke hatte es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen der Wipptaler Bevölkerung, der Tiroler Landespolitik und der Asfinag bzw. dem Verkehrsministerium gegeben. Vor allem die Anrainergemeinde Gries am Brenner machte vehement gegen die Asfinag-Pläne einer Generalsanierung mobil und beharrte auf einer Tunnellösung. Zuletzt erhob der Bürgermeister der Anrainergemeinde Beschwerde gegen den Bescheid des Verkehrsministeriums zur Sanierung der Brücke.
Vor der Gemeinderatswahl im Jahr 2022 hatte auch der damalige Landeshauptmann Günther Platter eine Tunnellösung ventiliert. Sein Nachfolger Anton Mattle (beide ÖVP) wollte diese Forderung nicht erheben. Es handle sich mittlerweile um keine politische Frage mehr, sondern um eine technische, so Mattle. Die Tunnel-Variante würde mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen, so viel Zeit habe man aber nicht mehr. Mattle und sein Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) drängten Asfinag bzw. Bund auf Verbesserungen für die verkehrsbelastete Bevölkerung. Der Landeschef mahnte auch ein Gesamtkonzept hinsichtlich Baustellen und Lärmschutz für das gesamte Wipptal ein.
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