Pflegegehälter: Schwarzer AK-Präsident klagt landeseigene Tirol Kliniken

Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP) hat den heutigen Tag der Pflege für einen Rundumschlag gegen die schwarz-rote Landesregierung und die landeseigenen Tirol Kliniken genutzt. Er betonte in einer Pressaussendung, "dass der Personalmangel in der Pflege immer dramatischer wird".
Problematisch dabei seien auch die unterschiedlichen Vergütungssysteme, die dazu führen, dass MitarbeiterInnen unterschiedlich behandelt werden. Anstelle hier seitens des Landes für Abhilfe zu sorgen, werden seit Jahresbeginn bei den Tirol Kliniken sogar Rückstufungen für MitarbeiterInnen im Gehaltsschema NEU vorgenommen.
Rechtliche Schritte
Aus Sicht der AK Tirol ist das rechtswidrig ist und werde nun auch rechtlich bekämpft: "Die AK bringt diesbezüglich gegen die Tirol Kliniken Klage ein", wird angekündigt.
"Es ist Zeit, beim Thema Vergütung einen Konsens herbeizuführen", so Zangerl. Das Personal müsse in einem System behandelt werden. "Denn sonst haben wir nicht nur bei den PatientInnen, sondern auch innerhalb der Gesundheitsberufe eine Zwei-Klassen-Gesellschaft mit allen negativen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit.“
Trotz Drängens der PflegevertreterInnen sowie von AK und ÖGB habe sich die Personalsituation weit weniger positiv entwickelt, als es nötig wäre. Zwar sei mit der Anpassung der Gehaltsstruktur im gehobenen Pflegebereich von Landesseite ein wichtiger Schritt gesetzt, aber nach wie vor sind viele Baustellen offen.
Spiel mit Versorgungssicherheit?
Von einer wirklichen Entspannung der Situation könne jedoch nicht gesprochen werden, weshalb es auch nicht nachvollziehbar ist, warum es beim Vergütungssystem seitens Tirol Kliniken und des Landes keine Bewegung gibt.
"Hier wird mit der Versorgungssicherheit in Tirol gespielt, denn es ist der falsche Ansatz, in der Gesundheitsversorgung sparen zu wollen. Einerseits spricht man davon, wie man die Versorgung in Österreich bzw. in Tirol auf sinnvolle Beine stellen kann, andererseits hat man nur das Sparziel vor Augen, das ist brandgefährlich“, so Zangerl.
Schon jetzt stehe das Gesundheitssystem massiv unter Druck, die Zwei-Klassen-Medizin sei bittere Realität.
"Wenn wir jetzt neben der Zwei-Klassen-Medizin auch eine Zwei-Klassen-Pflege mit unterschiedlichem Vergütungssystem etablieren, werden sich diese sozialen Ungerechtigkeiten auf die Bevölkerung auswirken, aber auch auf jene, die die politische Verantwortung tragen", sagt der AK-Präsident.
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