Die nächste Streckensperre im österreichischen Bahnverkehr rollt an

Zusammenfassung
- Die Arlbergbahnstrecke zwischen Ötztal und Bludenz wird von 6. Oktober bis 2. November komplett gesperrt, wodurch keine Züge zwischen Tirol und Vorarlberg verkehren.
- Grund für die Sperre sind umfangreiche Sanierungsarbeiten, darunter Gleiserneuerungen, die Modernisierung des Bahnhofs Schönwies und die Sanierung einer Lawinenschutzgalerie.
- Auch der Fernverkehr zwischen Wien und Zürich bzw. Bregenz ist betroffen; es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Passagiere, die regelmäßig zwischen Ost- und Westösterreich mit dem Zug unterwegs sind, sind einiges gewöhnt. Immer wieder kommt es hier zu Streckensperren, die mit Schienenersatzverkehr oder über zeitraubende Ausweichrouten überbrückt werden müssen.
Das ist in der Regel der maroden Verbindung im Deutschen Eck in Bayern zwischen Salzburg und Kufstein in Tirol geschuldet. Generalsanierungen samt Totelsperren der Deutschen Bahn hier und auf anderen mit Österreich verbundenen Routen werden, wie berichtet, ab 2026 zu massiven Störungen auf der Westbahnstrecke führen.
Wichtige Achse blockiert
Im ersten Halbjahr 2027 wird im Zuge dieser Großvorhaben das Deutsche Eck komplett gesperrt. Nun rollt aber auch im österreichischen Schienennetz eine Totalsperre auf Bahnreisende zu, wie die ÖBB am Mittwoch informiert haben - auf "einer der wichtigsten Bahnverbindungen im Westen Österreichs."
Konkret wird die Arlbergbahnstrecke zwischen Ötztal und Bludenz für ein Monat - von 6. Oktober bis 2. November - komplett gesperrt. Zwischen Tirol und Vorarlberg rollen in dieser Zeit also keine Züge. Damit ist auch eine zentrale Achse im internationalen Fernverkehr zwischen Wien und Zürich unterbrochen.
"Ziel ist es, die Großteils eingleisige Strecke zwischen Ötztal und Bludenz fit für die kommenden Jahre zu machen", erklären die ÖBB. Aufgrund der Sanierung des Arlberg-Straßentunnels habe man in den vergangenen zwei Jahren keine größeren Sperren der Bahnstrecke, die seit über 140 Jahren über den Arlberg führt, durchführen können.
Die Maßnahmen im Detail
"Die notwendigen Maßnahmen werden nun im Herbst 2025 gebündelt umgesetzt", heißt es weiter. Man führe umfangreiche Erhaltungsarbeiten und Gleisneulagen durch, saniere eine Lawinenschutzgalerie im Bereich Wald am Arlberg und modernisiere den Bahnhof Schönwies.
"Trotz der Sperre stellen die ÖBB ein verlässliches Mobilitätsangebot sicher", wird versichert. Der Personenverkehr werde über einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen abgewickelt. Die Sperre der Arlbergstrecke sei Teil des derzeit größten Bahnausbauprogramms der ÖBB.
Bis 2030 sollen österreichweit rund 19,7 Milliarden Euro in moderne Bahnanlagen investiert werden. "Ziel ist ein leistungsfähiges, pünktliches und attraktives Bahnangebot für Personen- und Güterverkehr auch in den alpinen Regionen", erklärt die Staatsbahn.
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