Innsbruck-Wahl: Bürgermeister prüft rechtliche Schritte wegen FPÖ-Plakat

Tirols Grüne-Chef Gebi Mair hatte bereits am Wochenende ein Foto des Plakats veröffentlicht und von Hetze gesprochen
Der Slogan „Es gibt viele Probleme, die gelöst werden müssen. Eines davon heißt Georg Willi.“ empört die Grünen

Im Innsbrucker Gemeinderatswahlkampf sorgt ein FPÖ-Plakat für Unmut bei den Grünen von Bürgermeister Georg Willi. Auf dem Plakat ist zu lesen: „Es gibt viele Probleme, die gelöst werden müssen. Eines davon heißt Georg Willi.“

Die Grünen sprachen von „bodenlosen blauen Wahlplakaten“. Willi kündigte an, sich rechtliche Schritte vorzubehalten und diese bereits zu prüfen. Die Freiheitlichen blieben bei ihrer Diktion: „Das 'Problem Georg Willi' spürt jeder Innsbrucker täglich“.

Willi zeigt sich betroffen

„Da schreibt eine Partei in riesigen Buchstaben auf ein Plakat, dass deine Person ein Problem sei, das es zu lösen zu gelte. Das macht schon was mit einem und nicht nur mit mir, auch mit anderen und mit dem Klima in der Stadt“, äußerte sich Willi in einer Parteiaussendung über seinen Gefühlszustand. 

In Innsbruck darf seit dem vergangenen Wochenende plakatiert werden. Der Grüne-Landeschef Gebi Mair hatte bereits am Montag ein Foto des Plakats auf X (vormals Twitter) veröffentlicht und von "Hetze gegen einzelne Menschen" durch die FPÖ gesprochen

Viele Bürger und Unterstützer hätten sich in den vergangenen Tagen bei ihm gemeldet oder ihn auf der Straße angesprochen, sagt Willi: „Es geht ihnen einfach zu weit, Wahlkampf hin oder her. Mehrere Personen meinten, sie fänden das Plakat gruselig.“ 

Trotz des Plakats „geht es mir gut“, versicherte der Stadtchef sogleich seinen Anhängern und ging in den Wahlkampfmodus über, in dem er die FPÖ zum Hauptgegner auserkoren hatte: „Ich freue mich über jedes freundliche Wort, vor allem aber bin ich entschlossener denn je - die FPÖ darf nicht an die Macht kommen. Die Diktion dieser Partei passt nicht zu unserem weltoffenen, bunten Innsbruck.“

Bürgermeister legt nach

Am Nachmittag legte Willi nach und teilte mit, sich rechtliche Schritte vorzubehalten, sollte die FPÖ die angesprochenen Plakate nicht abhängen. Diese würden aktuell geprüft. Der Bürgermeister sah eine „rote Linie überschritten“ und ortete „Hetze gegen einzelne Personen“.

„Heute steht da mein Name, morgen der Name von jemandem, der sich weniger wehren kann als ich“, argumentierte er.

Die Freiheitlichen orteten indes „künstliche Aufregung“. „Jeder weiß, dass das 'Problem Georg Willi' als Synonym für die ideologiegetriebene grüne Politik steht, die dabei ist, unsere Stadt in den Ruin zu treiben“, attackierte Vizebürgermeister und Bürgermeisterkandidat Markus Lassenberger den Amtsinhaber. 

Konter der FPÖ

Das „Problem Georg Willi“ stehe etwa für „Gebührenerhöhungen mitten in der Teuerung, für Untätigkeit als Innsbrucker Kommunalbetriebe-Eigentümervertreter, während die Energiekosten explodieren und Kunden gekündigt werden.“ Es stehe aber auch für „grüne Ideologie, Drüberfahren, Autofahrer sekkieren und Verkehrschaos produzieren sowie politische Ausgrenzung.“

Und auch FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger attackierte den Bürgermeister. „Willi soll kein doppelmoralistisches Glaskinn zeigen. Das ist ja erbärmlich“, sagte Abwerzger zur APA. Die Grünen sollten „aufhören zu jammern“ und mit zweierlei Maß zu messen. Schließlich habe Willi im Zuge eines geplanten Abwahlantrages gegen Lassenberger diesen einmal als „Zustand“ bezeichnet, der „saniert“ gehöre.

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