Drohung gegen Schule: 13-Jähriger erhält 11.000-Euro-Rechnung

Medien berichten in der Regel zurückhaltend über Drohungen gegen Schulen. Potenzielle Nachahmungstäter sollen nicht auf blöde Ideen gebracht werden. Nicht zuletzt der Aufwand für die Exekutive ist enorm. Erst am Montag mussten aufgrund von Bombendrohungen Schulen in ganz Österreich geräumt und durchsucht werden.
Tätern drohen nicht nur strafrechtliche Konsequenzen - etwa wegen des Delikts der "gefährlichen Drohung", das bis zu einem Jahr Haft bringen kann. Es kann für sie - oder im Falle von Strafunmündigkeit - ihre Erziehungsberechtigten auch richtig teuer werden. Das zeigt nun erneut ein Fall in Innsbruck auf.
Drohung am Notruf
Am 14. Mai ging am Abend beim Notruf der Landespolizeidirektion (LPD) Tirol eine anonyme Drohung gegen einen Neue Mittelschule (NMS) in Innsbruck ein. Sofort wurden von Beamten des Stadtpolizeikommandos erste Ermittlungen zur Ausforschung des Täters eingeleitet.
Die Räumlichkeiten der Schule wurden durchsucht und eine polizeiliche Überwachung eingeleitet. Der Unterricht am nächsten Tag konnte daher wie geplant stattfinden.
Nach umfangreichen Ermittlungen durch Beamte des Kriminalreferates des Stadtpolizeikommandos Innsbruck konnte nun ein 13-jähriger Österreicher als Tatverdächtiger ausgeforscht werden, berichtet die LPD. "Der strafunmündige Jugendliche zeigte sich zur Tat geständig", heißt es.
Rechtliche und finanzielle Folgen
Nun erfolgt nicht nur ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Innsbruck. Die Polizei kündigt an, dass die Kosten für den Einsatz "unabhängig von einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit eingefordert werden". Und die haben sich im konkreten Fall auf 11.000 Euro belaufen.
Die Schule musste von Einsatzkräften durchsucht werden. Am nächsten Tag führte die Polizei bei der Schule Zugangskontrollen durch und hielt Beamte im Nahebereich für den möglichen Ernstfall bereit. "Das ist ein Riesenaufwand", sagt Christoph Kirchmair, Leiter des Innsbrucker Kriminalreferats. Derartige Drohungen "nehmen in letzter Zeit zu".
Was den 13-Jährigen zu seiner folgenschweren Amokdrohung bewegt hat, ist unklar. "Er hat kein klares Motiv nennen können", so der Oberstleutnant. Die Exekutive müsse jeden dieser Fälle "ernst nehmen und die Maschinerie hochfahren". Entsprechend teuer können die Einsatzkosten die Täter zu stehen kommen.
OÖ: 15-Jähriger vor Gericht
In Oberösterreich muss sich kommende Woche ein 15-jähriger Linzer wegen gefährlicher Drohung vor dem Landesgericht Linz verantworten. Dem Schüler wird vorgeworfen, am 7. Mai per E-Mail Bombendrohungen an drei Schulen - in Linz und Traun in Oberösterreich sowie St. Veit an der Glan in Kärnten - verschickt zu haben.
Ihm drohen bis zu eineinhalb Jahre Haft. Der Bursche sei ein Einzeltäter und geständig, so Staatsanwaltschaftssprecherin Ulrike Breiteneder. Als Grund für seine Taten habe er „Stress in der Schule“ genannt. Bedroht habe er seine eigene Schule, die eines Freundes und eine dritte. Der 15-Jährige wurde rasch über seine IP-Adresse ausgeforscht und nun angeklagt.
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