Ein Blick auf steirische Wahlplakate: Wie buhlen die Parteien um Stimmen?

Mann vor Plakaten
Knapp sechs Wochen vor den Landtagswahlen in der Steiermark werden großflächig Plakate affichiert. Doch nicht alle Sujets wirken gelungen.

Während die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger den Wahlkampf schon fast hinter sich haben, geht er in der Steiermark jetzt so richtig los. Knapp sechs Wochen vor den Landtagswahlen baut sich die obligate Plakatwelle der Parteien auf.

Von den sechs bisher im Landtag Steiermark vertretenen Parteien haben die meisten ihre Werbung bereits im Lauf der Woche präsentiert, nur die KPÖ steht noch aus. Doch nicht alle Sujets wirken auf den ersten Blick gelungen.

ÖVP

"Anpacken", "Verlässlichkeit" und "Arbeiten" deponiert die ÖVP auf der ersten ihrer beide Plakatwellen, die ab kommender Woche im Bundesland affichiert wird. Auf zwei Sujets ist Landeshauptmann Christopher Drexler zu sehen, auf dem dritten das gesamte ÖVP-Regierungsteam.

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Drexler präsentierte die Plakate am Freitag

"Wer sich für Drexler entscheidet, weiß, was er bekommt", wirbt Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg für seinen Parteichef und verweist etwa auf dessen "klare Kante für unsere Werte".

Drexler wiederum wirbt  auch, aber um Stimmen am 24. November - und seien es geliehene: "Es wird ein Duell mit der FPÖ um den ersten Platz. Wer keine blaue Mehrheit will, muss uns die Stimme geben oder zumindest leihen."

SPÖ

Die Plakatserie der SPÖ lässt Betrachter ein bisschen verwirrt zurück: In der ersten Serie sind einige Menschen groß zu sehen - bloß nicht Landesparteiobmann und Spitzenkandidat Anton Lang, auch wenn sein Name über den Konterfeis von fünf Männern und Frauen prangt.

Die Abgebildeten -  wie Landesgeschäftsführer Florian Seifter explizit festhält, "keine Modells" - haben dann Wünsche frei: So wird "Landwirtin Christina" mit dem Satz  "Anton Lang ist für mich die Mitte, die unser Land zusammenhält" zitiert. Darunter ist auch gleich der Wunsch der Steirer-SPÖ zu lesen: "Anton Lang: Landeshauptmann". 

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Landesgeschäftsführer Florian Seifter zeigte die SPÖ-Plakate her

Von einem Duell zwischen ÖVP und FPÖ will die SPÖ nichts wissen, das sei bloß eine "Geschichte zur Beruhigung" der ÖVP-Funktionäre.

Rund 5.000 kleinere Plakatständer mit den neuen SPÖ-Sujets sind geplant, dazu  200 großflächige Plakate mit acht, 16 oder 24 Bögen. Insgesamt ist die Kampagne in drei Wellen geplant. 

FPÖ

Die Freiheitlichen gehen mit fünf Motiven in die Plakatwahlwerbung, deren Slogans gleich politische Botschaft sind: Mit "Steiermark bleibt Autoland" betont die FPÖ ihr Bekenntnis zum Kfz-Verkehr, wie es hieß und "Radikal, kriminell, Abflug" spricht sich gegen Zuwanderung und für Abschiebungen aus.

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Die Sujets der FPÖ

Nur auf einem der fünf Sujets ist FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek  zu sehen, der dort als  "bodenständig mutig, steirisch" beschrieben wird. Rund 650 Plakate unterschiedlicher Größen werden affichiert.

Grüne

Für "Mensch und Natur" und "Mehr Grün. Mehr Plan. Mehr Miteinander" werden die Grünen auf ihren Plakaten, die etwa Familien in einer idyllischen Landschaft zeigen, aber auch Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl.

Die übrigens wie Drexler und Kunasek von einer "Richtungswahl" spricht:  Es gehe entweder mit ÖVP, SPÖ und auch  FPÖ "weiter wie bisher, einen Schritt zurück" oder es gehe "mit einem guten Plan in die Zukunft".

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Die Plakate der Grünen

Der "Stopp der Bodenverschwendung"  ist einer der grünen Schwerpunkte: So soll ein maximaler Bodenverbrauch von 0,4 Hektar pro Tag anvisiert werden;  Krautwaschl fordert auch eine Photovoltaik-Pflicht für größere Parkplätze und bereits versiegelten Flächen wie Supermärkte und Lärmschutzwände.

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Niko Swatek vor seinen Plakaten

Neos

Richtig persönlich wirken die Plakate der Neos: Neben pinken Zentralthemen Bildung oder Kampf gegen Postenschacher zeigt sich Spitzenkandidat Niko Swatek im privaten Umfeld - beim Rennrad fahren oder beim Frühstück mit seinem kleinen Sohn.

Swatek betonte, er habe sich auf den Sujets so zeigen wollen, wie er "auch im Alltag" sei: "Berufsoptimist, Familienvater und Techniker. Wir haben uns entschieden, bei der Kampagne nicht dick aufzutragen."

Er sehe die Neos als "treibende Kraft":  "Unsere besten Jahre liegen noch vor uns."Sowohl bei den EU- als auch den Nationalratswahlen konnte die Partei zuulegen. 

Als Budget wurden 650.000 Euro festgelegt. Damit werden etwa 200 Dreiecksständer, 150 Stück 16-Bogen-Plakate und 100 Acht-Bogen-Plakate öffentlich gezeigt. 

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