Match um Stadionausbau in Graz geht erneut in die Verlängerung

Fußballstadion in Graz am Abend
Nach "Stadiongipfel" im Rathaus: Im Mittelpunkt stehen nun Finanzierung und Betreiberkonzept, das beiden Vereinen Mitspracherecht gibt.

Zusammenfassung

  • Stadt Graz, SK Sturm und GAK suchen weiterhin nach einem wirtschaftlichen Modell für den Aus- oder Umbau des Stadions.
  • Sturm bietet 30 Millionen Euro für den Ausbau, fordert aber exklusive Vermarktungsrechte, was beim GAK auf Widerstand stößt.
  • Die Gespräche werden auf Basis einer Wirtschaftlichkeitsanalyse mit geschätzten Kosten von 150 Millionen Euro und vier Jahren Bauzeit fortgesetzt.

Das Match um den Aus- bzw. Umbau des Grazer Fußballstadions geht erneut in die Verlängerung: Am Mittwoch saßen Stadtregierung sowie Vertreter der Fußballvereine SK Sturm und GAK bei einem weiteren "Stadiongipfel" zusammen, um eine Lösung zu finden.

Suche nach "wirtschaftlichen Modellen"

Viel Konkretes wurde danach nicht bekannt gegeben, nur so viel: Die "technische Gesamtplanung" sei weitgehend abgeschlossen, hieß es seitens der Stadt Graz. "Die bisherigen Gespräche haben gezeigt, dass wir gemeinsam gut vorankommen", versicherte KPÖ-Finanzstadtrat Manfred Eber. "Nachdem die technischen Grundlagen nun weitgehend geklärt sind, konzentrieren wir uns darauf, tragfähige wirtschaftliche Modelle zu erarbeiten, die den Interessen der Stadt und beider Vereine gerecht werden."

Nun müsse die Finanzierung der Bauinvestitionen auf "eine solide und tragfähige Basis" gestellt werden, zudem brauche es ein "nachhaltiges Betreiberkonzept". 

Im Fokus stehe die Frage: Wie soll eine künftige Betreibergesellschaft strukturiert sein, um den laufenden Betrieb sicher zu stellen, aber gleichzeitig beiden Vereinen zu erlauben, aktiv bei der Gestaltung mitzureden?

Sturm bot Geld und fordert Vermarktungsrechte

Zuletzt hatte Sturm den Stadtrivalen GAK mit einem Vorschlag vor den Kopf gestoßen: Präsident Christian Jauk bot an, 30 Millionen Euro für den Ausbau aufbringen zu wollen, falls die Stadt Graz und das Land Steiermark jeweils 40 Millionen Euro aufbrächten. Gleichzeitig reklamierte er aber die Vermarktungsrechte für Sturm.

Das wiederum war ein rotes - oder vielmehr schwarz-weißes - Tuch für den GAK, der ebenfalls im Stadion Liebenau, derzeit nach dem Sponsor Merkur Arena genannt, kickt.

Ziel sei jedenfalls ein "modernes, multifunktionales und wirtschaftlich tragfähiges Stadion, das über den Fußballbetrieb hinaus genutzt werden kann", ließ Stadtrat Eber wissen.

Wie es nun weiter geht

Die Gespräche mit den Vereinen würden nun "in den kommenden Wochen intensiv fortgesetzt": Basis sei die bereits bekannte Wirtschaftlichkeitsanalyse, die im Juni präsentiert wurde. Sie ergab Kosten von rund 150 Millionen Euro und im besten Fall eine Bauzeit von vier Jahren.

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